Die Menschen haben Gott von Anfang an abgelehnt und den Weg der Sünde eingeschlagen. Gott will diese zerrüttete Beziehung heilen und die Menschheit retten. Sein Vorhaben wird durch die wahren christlichen Feste der Bibel offenbart.
Von Jerold Aust
Zwei Milliarden Christen haben vor wenigen Wochen das Weihnachtsfest gefeiert – ein Fest, das Jesus, seine Apostel und die ersten Christen überhaupt nicht kannten. In ein paar Monaten werden die allermeisten Christen ein weiteres Fest feiern, das in der Bibel an keiner Stelle erwähnt wird – Ostern. Die wahren christlichen Feste der Bibel hingegen kennen sie nicht – Feste, die Gottes Heilsplan für die Menschen offenbaren.
Seit dem ersten menschlichen Paar im Garten Eden hat die Menschheit Gott abgelehnt. Alle Menschen haben gesündigt und damit die höchste Strafe, den Tod, auf sich gebracht (Römer 3,23; 6,23). Es ist daher keine große Überraschung, dass die Menschen, darunter fast alle bekennenden Christen, die wahren Feste der Bibel nicht kennen.
Unser Schöpfer hat einen wunderbaren Plan in Gang gebracht, mit dem er die Menschheit zu einer positiven Beziehung mit sich bringen wird. So werden die Menschen dann für alle Ewigkeit mit ihm in Frieden leben können. Wir finden diesen Plan in der Bibel.
Zu beachten ist jedoch, dass die in der Bibel enthaltene Botschaft wie ein gigantisches Puzzle ist. Es kann gelöst werden, aber nicht ohne die entsprechenden Schlüssel.
Wenn Sie jemals ein Puzzle zusammengesetzt haben, dann haben Sie wahrscheinlich zuerst den Rahmen mit den Puzzleteilen mit einer glatten Kante abgesteckt, damit Sie dann den Rest des Puzzles leichter bearbeiten konnten.
Das Rahmenwerk für dieses große prophetische Puzzle ist eine Abfolge von wichtigen Schritten, die in der Bibel beschrieben werden. Diese Schritte werden jährlich durch eine Reihe von Festen gefeiert. Die Feste offenbaren und beschreiben die Art und Weise, wie letztendlich alle Menschen die Gelegenheit bekommen werden, von der Verführung Satans befreit zu werden und den wahren Schöpfergott kennenzulernen.
Das System der biblischen Feste
Ein System ist eine Gruppierung von einander beeinflussenden und gegenseitig abhängigen Elementen, die zusammen ein komplexes Ganzes bilden. Der menschliche Körper setzt sich zum Beispiel aus einer Reihe von Systemen zusammen, von denen jedes eine Gruppe funktionell zusammenwirkender Organe darstellt. In vergleichbarer Weise wird die Errettung der Menschheit durch einen systematischen Plan herbeigeführt, dessen einzelne Stufen sich in den sieben jährlichen Festen der Bibel widerspiegeln.
Es gibt zwei Erntezeiten im Land Israel. Beide Erntezeiten gehen mit speziellen Festen einher, die Gott eingerichtet hat und die auf seinen „Ernteplan“ für die Menschheit, die er erlösen und in seine Familie einbringen will, hinweisen (siehe 2. Mose 23,14-17; 5. Mose 16,16).
Die Gerstenernte im Frühjahr steht mit dem Passah und dem einwöchigen Fest der ungesäuerten Brote in Verbindung. Mit der späteren frühjährlichen Weizenernte kommt das Wochenfest oder Fest der Erstlinge, das auch als Pfingsten bekannt ist. Und zur Zeit der Ernte im Herbst kommen vier Feste – der Posaunentag, der Versöhnungstag, das siebentägige Laubhüttenfest und der achte Tag, der als der letzte große Tag bezeichnet wird.
Diese Erntezeiten des Jahres zeigen das hauptsächliche Rahmenwerk der Zeitabschnitte, in denen Gott die Menschheit retten wird. Und im Gegensatz zu dem, was viele heute glauben, ist heute nicht die einzige Zeit, das Heil zu erlangen.
Die wahren biblischen Feste werden in 3. Mose 23 aufgelistet. Sie bauen schrittweise aufeinander auf und ergänzen sich, wodurch die Summe größer als die einzelnen Teile ist. Leider halten die meisten bekennenden Christen heute die wahren Feste der Bibel nicht. Sie bezeichnen sie als „jüdische“ Feste und behaupten, sie seien überholt und für Christen nicht verbindlich.
In der Bibel lesen wir hingegen, dass es sich um die Feste Gottes handelt (Vers 2). Wir lesen auch, dass sie weiterhin gehalten werden sollen – auch im Neuen Testament (siehe zum Beispiel 1. Korinther 5,8). Weil heutige Christen diese Feste nicht halten wollen, verstehen sie ihre Bedeutung auch nicht. Gottes Gebot Folge zu leisten würde ihnen ein besseres Verständnis vermitteln (Psalm 111,10).
Der erste Schritt: das Passah
Das Passah ist das erste Fest in diesem jährlichen Zyklus. Es repräsentiert den entscheidenden ersten Schritt in Gottes Plan zur Errettung der Menschheit. Ohne diesen Schritt wären die anderen Schritte nicht möglich.
Gott hat den alten Israeliten das Passahfest in der Zeit offenbart, als er sie aus der Gefangenschaft in Ägypten befreite (2. Mose 12). Dort bestrichen die Israeliten ihre Türpfosten mit dem Blut des Opferlamms (Vers 7). Dieses Opfer war symbolisch für das spätere Vergießen des Blutes von Jesus Christus als „Gottes Lamm“ und als unser „Passah“, um die Sünde und ihre Strafe hinwegzunehmen (Johannes 1,29; 1. Korinther 5,7).
Ohne die Erfüllung des Passahfestes gäbe es kein Heil. Das Erlassen oder das Vergeben von Sünden kommt durch das vergossene Blut Jesu, sobald jemand seine Sünden bereut (Matthäus 26,28; Epheser 1,7; Hebräer 9,22; Apostelgeschichte 2,38). Durch die Annahme von Christi Blut im Glauben werden wir gerechtfertigt bzw. wird unsere rechte Beziehung zu Gott wiederhergestellt (Römer 5,9).
Christi Passahopfer bewirkt aber für sich allein genommen nicht unser Heil, ebenso wenig die Annahme desselben. Stattdessen wird das Heil dadurch erst ermöglicht. Das Heil selbst wird durch Jesu auferstandenes Leben erreicht: „Als wir Gott noch als Feinde gegenüberstanden, hat er uns durch den Tod seines Sohnes mit sich versöhnt. Dann werden wir als mit Gott Versöhnte nun erst recht durch das Leben seines Sohnes vor dem Verderben gerettet werden“ (Vers 10; Gute Nachricht Bibel).
Bei unserem heutigen Halten des Festes opfern wir kein Lamm, sondern nehmen, so wie uns angewiesen wurde, Teil an dem ungesäuerten Brot und dem Wein des Passahs als Symbole für den geopferten Leib und das geopferte Blut Christi (Matthäus 26,26-28).
Das nächste Fest zeigt, wie wir nach der Annahme unseres Passahlammes – Jesus Christus – leben sollten.
Das Fest der ungesäuerten Brote
Das Fest der ungesäuerten Brote ist für das Heil eines Christen von großer Wichtigkeit. Es zeigt uns, was Gott von uns über die Annahme von Jesu vergossenem Blut zur Vergebung unserer Sünden hinaus erwartet.
Sauerteig ist, wie auch Hefe, ein Agens, das bewirkt, dass der Brotteig sich beim Backen ausdehnt und aufgeht. Gott hat geboten, dass wir während des Festes der ungesäuerten Brote Sauerteig aus unserem Wohnbereich entfernen und ihn nicht essen sollen. Stattdessen sollen wir während dieser Zeit ungesäuertes Brot essen (3. Mose 23,6).
Im Neuen Testament hat der Apostel Paulus das Symbol des Sauerteigs auf die Sünde angewandt (1. Korinther 5,6-7). Im Gegensatz dazu führte er aus, dass ungesäuertes Brot Lauterkeit und Wahrheit repräsentiert – Gerechtigkeit und Heiligkeit (Vers 8).
Die alten Israeliten sind während der Tage der ungesäuerten Brote aus Ägypten ausgezogen und der Säule aus Wolke und Feuer gefolgt. Derjenige, den die Israeliten als Gott kannten, war in dieser Wolke (2. Mose 13,21). Dieses göttliche Wesen, das sie so begleitete, kam später als Jesus Christus auf die Erde (1. Korinther 10,4).
Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Israeliten, als sie später ins Gelobte Land kamen, am ersten Tag der Woche während der Tage der ungesäuerten Brote ein besonderes Getreideopfer darbringen sollten. Es war eine Garbe der Erstfrüchte der Gerstenernte, die vor Gott geschwungen werden sollte, um sein Wohlgefallen zu erreichen (3. Mose 23,9-14).
Das versinnbildlichte Jesus Christus als die ursprüngliche Erstfrucht des Heils (1. Korinther 15,23). An diesem Tag während des Festes wurde er nach seiner Auferstehung im Himmel empfangen.
In der Bibel bedeutet die Zahl Sieben Vollständigkeit und Vollkommenheit. Die sieben Tage der ungesäuerten Brote erinnern uns daran, dass wir heilig werden sollten, wie Jesus es ist (1. Petrus 1,16). Dazu gehört, dass wir die Sünde aus unserem Leben entfernen. Wir können das nur durch die Anleitung und mit der Hilfe von Jesus Christus erreichen. Das ist aber wirklich nur durch das möglich, was das nächste Fest versinnbildlicht.
Pfingsten, das Fest der Erstlinge
Pfingsten ist der neutestamentliche Begriff für das Wochenfest des Alten Testaments, das auch als Erntefest und Fest der Erstfrüchte bezeichnet wurde. Das Wort Pfingsten leitet sich vom griechischen Wort pentekoste ab, was „fünfzigster“ bedeutet, weil die Israeliten vom Tag des Schwingopfers während der Tage der ungesäuerten Brote fünfzig Tage zählen sollten. Der letzte Tag dieser Zählung war der Tag nach sieben vollständigen Wochen, ein Tag, an dem ein neues Getreideopfer dargebracht werden sollte (3. Mose 23,15-16).
Auch dieses Opfer sollte ein Opfer von Erstfrüchten sein, aus der Weizenernte stammen, zu zwei Laib Brot gebacken und vor Gott geschwungen werden (Vers 17 bzw. 20; 2. Mose 34,22). Damit werden die treuen Gläubigen versinnbildlicht, die Gott die Erstlinge seiner Ernten nennt (Jakobus 1,18). Römer 8, Vers 23 sagt, dass diese „den Geist als Erstlingsgabe“ haben.
Laut Apostelgeschichte 2 war es der Pfingsttag nach dem Tod und der Auferstehung Jesu, an dem seine Nachfolger Gottes heiligen Geist mittels einer übernatürlichen Demonstration göttlicher Macht empfangen haben. Tausende haben sich an diesem Tag bekehrt und ebenfalls nach Reue und Taufe den Geist Gottes empfangen.
Bekennende Christen erkennen heute die bei dieser Gelegenheit erfüllte Verheißung der Gabe des Geistes Gottes an die Menschheit an. Viele verleugnen aber gleichzeitig dessen Macht, weil sie nicht verstehen, dass man Gott gehorchen muss, wenn man die Gabe des heiligen Geistes empfangen will (siehe Apostelgeschichte 5,32). Der Empfang des heiligen Geistes befähigt dann wiederum zu vermehrtem und anhaltendem Gehorsam (vgl. Römer 5,5 bzw. 1. Johannes 5,3).
Das ist Teil der großartigen Bedeutung von Pfingsten, zusammen mit der Tatsache, dass Gottes Volk in diesem Zeitalter als Erstfrüchte des Heils angesehen wird – mit der Erwartung, dass im kommenden Zeitalter weitere Früchte folgen werden.
Pfingsten ist das letzte der Frühjahrsfeste – das letzte der Feste, die sich auf Ereignisse beziehen, die mit der Zeit von Christi erstem Kommen und dem gegenwärtigen Zeitalter im Zusammenhang stehen. Die Feste, die im Land Israel in die Herbstzeit fallen, beziehen sich auf das zukünftige zweite Kommen Jesu Christi.
Der Posaunentag
Wie bereits erwähnt, fand die große Ernte in Israel im Spätsommer und Frühherbst statt. Sie wurde mit einem Erntefest bzw. dem Laubhüttenfest gefeiert (2. Mose 23,16; 5. Mose 16,16). Die eigentliche Festzeit begann aber in Wirklichkeit bereits mit dem um zwei Wochen früheren Posaunentag.
An diesem Tag gab es ein „Posaunenblasen zum Gedächtnis“ (3. Mose 23,24). Das versinnbildlicht die Zeit des Kommens des Messias zur Übernahme der Herrschaft über die Welt, so wie es Jesus bei seiner Wiederkehr tun wird (Offenbarung 19,11-21; 12,10; vgl. Sacharja 14; Jesaja 11,1-10).
Jesu zweites Kommen wird durch übernatürliche Posaunenstöße angekündigt werden. Während eines Zeitraums, der als „der Tag des Herrn“ und als „der große Tag ihres Zorns“ (Offenbarung 6,17) bezeichnet wird, wird Gott sein Urteil gegen die rebellischen Nationen der Erde vollstrecken. Die Kapitel 8-9 der Offenbarung stellen die katastrophalen Umstände dar, die auf das Blasen der sechs aufeinanderfolgenden Posaunen folgen werden.
Offenbarung 11, Vers 15 beschreibt dann das Blasen der siebten Posaune, wenn die Regierungsgewalt dieser Welt auf die Herrschaft des wiederkehrenden Christus übertragen wird. Es ist auch die Zeit der Belohnung für Gottes Heilige – seine treuen Diener in diesem Zeitalter (Vers 18). Sie werden beim Ertönen dieser letzten Posaune von den Toten auferweckt (1. Korinther 15,52; 1. Thessalonicher 4,16) und so zuletzt die endgültige Errettung vom Tod erlangen, indem sie zu unsterblichen Geistwesen verwandelt werden.
Die siebte Posaune kündigt auch gerechtes Gericht über diejenigen an, die weiterhin aufsässig sind und darauf bestehen, die Erde und ihre Bewohner zu vernichten (Offenbarung 11,18).
Jesus Christus wird gemäß der Bedeutung des Posaunentags seine Aufmerksamkeit darauf lenken, sein Volk und den Rest der Menschheit zu erretten (Offenbarung 19,11-21), die Macht der Führer dieser Welt zu brechen und die Nationen so weit zu demütigen, dass sie sein Eingreifen und seine Herrschaft akzeptieren werden.
Das Haupthindernis für das Erlernen von Gottes Wegen durch die Menschheit wird aber noch beseitigt werden müssen. Das wird in dem nächsten Ereignis, das Gott uns als Festtag zu halten gebietet, versinnbildlicht.
Der Versöhnungstag
Das nächste von Gott eingesetzte Fest ist ein ernster Tag, an dem wir uns ihm durch Fasten nähern sollen (3. Mose 23,26-32). An diesem Tag sollten die Israeliten einen Ziegenbock opfern, der den Herrn repräsentierte. Der Hohepriester sollte das Blut ins Allerheiligste der Stiftshütte tragen (das einzige Mal, dass er während des Jahres dort hineinging) und die Sünden des Volkes über einem lebendigen Ziegenbock bekennen. Anschließend wurde der lebendige Ziegenbock in die Wildnis geschickt (3. Mose 16).
Das Opfern des ersten Ziegenbocks, der den Herrn verkörperte, versinnbildlichte zusammen damit, dass der Hohepriester dessen Blut ins Allerheiligste trug, das Opfer Jesu Christi und seine fürsprecherische Tätigkeit als Hohepriester. Das sollte die Versöhnung mit Gott bewirken. Doch eine weitere Versöhnung durch die Vertreibung des zweiten Ziegenbocks war erforderlich. Was wird dadurch symbolisiert?
Wenn die Welt wüsste, dass eine riesige Zahl von Dämonen – mächtigen Geistwesen, die von einem als Satan, dem Teufel, bekannten rebellischen Erzengel angeführt werden – wirklich existiert, dass sie die Erde in ihrem Griff hält und dass es ihre erklärte Absicht ist, die Menschheit zu verderben und zu vernichten, dann würden sich die Menschen vielleicht an Gott wenden, damit er sie errette.
Der Grund, warum sie diese Kenntnis nicht haben, ist offensichtlich, wenn man das Ganze versteht. Satan, als der „Gott dieser Weltzeit“ (2. Korinther 4,4; Einheitsübersetzung), hat die Menschen hinsichtlich dieser Tatsache verblendet. Er hat die ganze Welt verführt und sich selbst als einen Engel des Lichts ausgegeben, was er ja auch einmal gewesen ist. Er ist jetzt unser Gegner, der die Erde wie ein brüllender und verschlingender Löwe durchzieht (Offenbarung 12,9; 2. Korinther 11,14; 1. Petrus 5,8).
Die Menschheit hat sich willentlich von Gott abgewandt und ist unter Satans Herrschaft geraten. Jesus sagte: „Ihre Augen halten sie geschlossen“ (Matthäus 13,15; Einheitsübersetzung). Auch wenn Satan letztendlich für die Verblendung der Menschheit verantwortlich und haftbar ist, tragen wir dennoch eine Eigenverantwortung bei dieser großen Verführung. Wir können bereuen und uns ändern.
Der Versöhnungstag ist die festgelegte Zeit, zu der die Entfernung Satans und der Dämonen von der Weltbühne gefeiert werden soll (Offenbarung 20,1-3; Jesaja 14,16-17). Nachdem Satan ausgestoßen worden ist, kann die Menschheit eine wirkliche Versöhnung mit Gott erleben, so wie Gott es beabsichtigt hat (Johannes 17,20-21). Gott wird in der Tat alle Kräfte entfernen, die sich vorgenommen haben, seinen Plan zu durchkreuzen. Der Plan besteht darin, Gottes Familie durch die Errettung von Milliarden von Menschen zu erweitern.
Der Versöhnungstag erinnert uns auch an das Sühneopfer Jesu Christi. Nach Jesu Rückkehr wird sein Opfer auf die ganze Welt angewandt werden. Alle werden dazu angeleitet, es in Reue anzunehmen, nachdem sie sich nicht mehr länger unter dem Einfluss des Teufels befinden.
Zum ersten Mal in der Geschichte werden wir wirklich Frieden auf Erden erleben, nachdem Gottes Wille für die Menschen nicht länger auf Satans Widerstand trifft.
Das Laubhüttenfest
Endlich wird auch das, was Gott zu allen Zeiten verheißen hat, nämlich Frieden auf Erden zu etablieren (Lukas 2,14), Wirklichkeit werden. Der Prophet Jesaja hat sowohl das erste als auch das zweite Kommen des Messias mit folgenden Worten vorhergesagt: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter . . . auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende“ (Jesaja 9,5-6).
Wie im Posaunentag versinnbildlicht, wird Jesus die Herrschaft über diese Welt übernehmen (Offenbarung 11,15). Der Versöhnungstag zeigt, dass Satan abgesetzt und eingekerkert wird (Offenbarung 20,1-3). Dann werden Jesus und seine auferstandenen und verwandelten Heiligen alle Nationen auf Erden eintausend Jahre lang – ein Millennium – regieren (Offenbarung 5,10; 20,4. 6).
Während dieser tausendjährigen messianischen Herrschaft über die physischen Nationen auf Erden wird Christus bei den Menschen leben. Das wird in dem siebentägigen Fest der Laubhütten, d. h. der vorübergehenden Behausungen, gefeiert (3. Mose 23,33-43).
Für die Dauer des Festes lebt Gottes Volk in temporären Unterkünften, womit es sich die Zeit in Erinnerung ruft, in der die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten in Hütten wohnten (Vers 43). Gott selbst wohnte mit den Israeliten während der Wüstenwanderung ebenso in der Stiftshütte.
Dieses Fest bezieht sich aber auch auf die zukünftigen herrlichen, wenn auch nur vorübergehenden Zustände im Zeitalter des Millenniums. Nach dem Millennium folgen wiederum ein permanenter neuer Himmel und eine permanente neue Erde (vgl. Kapitel 21-22 der Offenbarung).
Wie bereits erwähnt, wurde dieses Fest auch zur Feier der großen Ernte im Spätsommer und Herbst im Gelobten Land das Fest der Ernte genannt (2. Mose 23,16).
Diese Ernte versinnbildlichte die kommende letzte große geistliche Ernte der Menschheit – die späteren Früchte, die auf die Erstfrüchte dieses Zeitalters folgen werden. Die zukünftige Ernte beginnt mit denjenigen, die die schrecklichen Ereignisse am Ende dieses Zeitalters überleben und dann den Anfang des Millenniums erleben werden. Sie geht dann mit deren Nachkommenschaft während der eintausend Jahre weiter, eine Generation nach der anderen.
Unter der gerechten Regentschaft Gottes wird die Menschheit in beispiellosem Frieden und in bespielloser Gesundheit und in Wohlstand leben (Sacharja 14,8-11; Jesaja 2,1-4; Micha 4,1-8; Amos 9,13-15). Hesekiel 36, Vers 35 sagt, dass die Umwelt dann wie der Garten Eden sein wird: „Man wird sagen: Dies Land war verheert und jetzt ist’s wie der Garten Eden, und diese Städte waren zerstört, öde und niedergerissen und stehen nun fest gebaut und sind bewohnt.“
Zu jener Zeit wird Gott, angefangen mit Israel, sein Angebot des Neuen Bundes auf die gesamte Menschheit ausdehnen: „Denn das ist der Bund, den ich schließen will mit dem Haus Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz geben in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein. Und es wird keiner seinen Mitbürger lehren oder seinen Bruder und sagen: Erkenne den Herrn! Denn sie werden mich alle kennen von dem Kleinsten an bis zu dem Größten“ (Hebräer 8,10-11)
Diese Zustände werden sich in die Zeit hinein fortsetzen, die durch das nächste Fest versinnbildlicht wird, das am Ende des Laubhüttenfestes oder Erntefestes kommt. Dieses Fest unterscheidet sich dabei aber vom Laubhüttenfest; es ist ein gesonderter Festtag.
Der achte Tag
Am Tag nach dem siebentägigen Laubhüttenfest – dem achten Tag – sollten die Israeliten einen letzten Festtag im von Gott gegeben jährlichen Zyklus halten (3. Mose 23,36. 39).
Obwohl es sich dabei um einen gesonderten Festtag handelt, steht der achte Tag mit dem Laubhüttenfest im Zusammenhang, weil mit ihm die nächste zukünftige geistliche Ernte der Menschen gefeiert wird. Dieser Tag versinnbildlicht Ereignisse, die unmittelbar auf die tausendjährige Regentschaft von Christus und seinen auferstandenen und verwandelten Heiligen folgen werden.
Die eintausendjährige Zeit des Friedens und Wohlstands für die gesamte menschliche Familie dient als Sprungbrett für eine enorme Ausweitung bei der Späternte von menschlichem Leben. Offenbarung 20, Vers 5 sagt, dass die „andern Toten“ wieder leben werden, wenn die eintausend Jahre vollendet sind. Das schließt alle Menschen mit ein, die gelebt haben, aber von der Zeit Adams an bis zum zweiten Kommen Christi nicht bekehrt wurden – was eine Zahl von vielen Milliarden ergibt.
Diese werden zu physischem Leben auferweckt und dann schließlich während einer Zeit des Gerichts die Gelegenheit zum Heil erhalten (vgl. Hesekiel 37,1-14; Matthäus 11,20-24; 12,41-42; 1. Petrus 2,12; Offenbarung 20,11-12). Dies wird manchmal das Gericht vor dem großen weißen Thron genannt, weil Offenbarung 20, Verse 11-12 beschreibt, wie die auferstandenen Toten vor solch einem Thron stehen.
Das Gericht vor dem großen weißen Thron ist keine sofortige Urteilsverkündung, sondern ein Zeitraum der Beurteilung und der Korrekturmaßnahmen, der sich über die neue Lebenszeit der Auferstandenen erstreckt. Es ist dem lebenslangen Gericht heute über Gottes Heilige ähnlich, die er erretten und nicht verlieren will (siehe 1. Petrus 4,17; 1. Korinther 11,31-32).
Leider wird nicht jeder das Heil wählen. Diejenigen, die sich endgültig weigern zu bereuen, werden in einem Feuersee ihr endgültiges Ende finden (Offenbarung 20,14-15; 21,8). Aber die überwältigende Mehrheit der Menschheit wird gerettet werden – sie werden, wie diejenigen in der ersten Auferstehung, zu unsterblichem Geist verwandelt.
In der Tat wird die gesamte Schöpfung verwandelt werden. Die große Schönheit, der große Frieden und der große Wohlstand auf Erden während der Regentschaft Christi im Millennium werden auch in der Zeit des Gerichts vor dem großen weißen Thron fortbestehen. Wie bereits erwähnt, werden danach diese gegenwärtige Erde und der irdische Himmel einem neuen Himmel und einer neuen Erde weichen. Dann werden Gott, der Vater, und Jesus Christus auf Ewigkeit mit der verherrlichten Menschheit leben (Offenbarung 21-22).
Die Auflösung des Puzzles
Die wahren christlichen Feste der Bibel helfen uns also dabei, das prophetische Puzzle zu lösen, wie die Menschheit gerettet werden wird. Sie verdeutlichen Gottes Plan.
Von Jesus Christus als der ursprünglichen Erstfrucht bis hin zur Ernte der restlichen Erstfrüchte dieses Zeitalters und schließlich zur letztendlichen großen Ernte der Menschen im kommenden Zeitalter erreicht Gott alle Menschen, allerdings in einer bestimmten Abfolge. Jedes Jahr werden wir durch die sieben jährlichen Feste der Bibel, die im Einklang mit den Haupterntezeiten im Land Israel stehen, an diesen Plan erinnert.
Es sind die gleichen Feste, die Jesus, seine Apostel und die ersten Christen gehalten haben. Was für ein großer Segen und ein großes Privileg ist es doch zu verstehen, dass Gott am Ende allen das Heil anbieten wird. Es ist ein noch größerer Segen, bereits heute die Gelegenheit zu haben, die symbolische Bedeutung der wahren biblischen Feste zu verstehen und diese Feste zu halten!
Wenn Sie mehr über die Feste der Bibel erfahren wollen, dann können Sie unsere kostenlose Broschüre Gottes Festtage – der Plan Gottes für die Menschen bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen.