Viele Christen verwechseln die wahre Botschaft Jesu – die Botschaft, die er den Menschen predigte – mit einer Botschaft über seine Person. Kennen Sie die Botschaft, die Jesus vor 2000 Jahren verkündete?
Von Scott Ashley
Welche Botschaft brachte Jesus Christus? Das scheint eine triviale Frage zu sein, doch wenige denken über diese Frage nach. Sie wissen, dass Jesus ein „Evangelium“ predigte, was auf Deutsch so viel wie „gute Nachricht“ oder „frohe Botschaft“ bedeutet. Aber was beinhaltete diese Nachricht bzw. Botschaft?
An dieser Stelle wird die Angelegenheit schon etwas undurchsichtig. Denn viele denken, dass das Evangelium Christi eine Botschaft allein über die Person Jesus ist. Dabei richtet sich ihr Hauptaugenmerk automatisch auf den Überbringer der Botschaft und nicht auf die Botschaft selbst, die er gebracht hat. Ist denn diese Unterscheidung überhaupt von solcher Bedeutung? Aber ganz gewiss! Denn wenn wir die Kernaussagen seiner Botschaft nicht begreifen, dann können wir auch nicht seine Lehren richtig verstehen sowie den Grund für sein Auftreten auf dieser Erde und seine angekündigte Wiederkunft.
Wir werden weiterhin Dutzende von lebenswichtigen Prophezeiungen nicht verstehen, die über die ganze Bibel verteilt sind. Die Botschaft Jesu verbindet alle diese Aussagen zu einem Thema, zu einer wahrlich „guten Nachricht“, die nicht nur Auswirkungen auf Ihre Zukunft hat, sondern auf die der ganzen Welt.
Was war nun Jesu Botschaft? Lassen Sie uns einige seiner Aussagen analysieren, um sicher zu stellen, dass wir sie verstehen.
Das Evangelium vom Reich Gottes
Wir finden in Markus 1, Verse 14-15 folgende Zusammenfassung der Botschaft Christi:
„Nachdem aber Johannes gefangen genommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße [wörtlich: bereut, kehrt um] und glaubt an das Evangelium!“ (Schlachter-Bibel; alle Hervorhebungen durch uns).
Wir sehen, dass sich Jesu Lehre um die gute Nachricht bzw. um das Evangelium vom Reich Gottes drehte. Weiterhin betonte er, dass die Menschen an diese Botschaft glauben und ihre Sünden bereuen sollten. Reue ist eine Voraussetzung, um in das Reich Gottes gelangen zu können.
Andere Bibelstellen bestätigen, dass der Kern von Christi Botschaft das Reich Gottes ist: „Und Jesus zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich“ (Matthäus 4,23). Einige Kapitel später wiederholt Matthäus: „Und Jesus ging ringsum in alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich“ (Matthäus 9,35).
Nach Jesu Kreuzigung und Auferstehung erschien er seinen Jüngern und „ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes“ (Apostelgeschichte 1,3). Und Lukas registrierte Jesu Worte so: „Ich muss auch den andern Städten das Evangelium predigen vom Reich Gottes; denn dazu bin ich gesandt“ (Lukas 4,43).
Verwirrung um das Reich Gottes
Die Bibel zeigt klar, dass Jesu Lehren auf das Reich Gottes fokussiert sind. Wie Lukas aufschrieb, war es Christi Aufgabe, diese besondere Botschaft zu verkünden.
Somit sollte es wenige Zweifel darüber geben, was Jesus lehrte. Leider ist das aber nicht der Fall, denn die Menschen haben sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber, was das Reich Gottes darstellt. Einige glauben, dass es die gesamte Christenheit ist. Andere wiederum sehen es als die Summe aller Gerechten und Guten auf dieser Welt. Es gibt auch die Meinung, dass die Kirche das Reich Gottes repräsentiert.
Bezüglich der letzteren Meinung ist die Aussage der Catholic Encyclopedia zu diesem Thema interessant: „Das ‚Reich‘ bedeutet weniger ein zu erreichendes Ziel oder einen Ort . . ., sondern es ist vielmehr eine bestimmte Geisteshaltung . . . Zum einen bedeutet das ‚Reich‘ die Macht der Gnade im Herzen der Menschen . . . So wie die Menschen erkannten, dass das Reich für eine bestimmte gedankliche Vorstellung steht und sahen, dass dieser besondere Geist in der Kirche verankert war, begannen sie davon zu sprechen, dass die Kirche ‚das Reich Gottes‘ ist . . . Somit bedeutet das Reich Gottes die Regierung Gottes in unseren Herzen, es bedeutet diejenigen Prinzipien, die uns vom Reich dieser Welt und vom Teufel abgrenzen, es bedeutet die liebevolle Herrschaft der Gnade, es bedeutet die Kirche“ (Ausgabe von 1913, Stichwort „Kingdom of God“).
Die Kontinuität der Botschaften
War es Christi Absicht, dass wir über das zentrale Thema seiner Lehre in Verwirrung geraten sollten, sodass es uns überlassen bleibt, was sie wirklich beinhaltet? Können wir hierzu eine klare biblische Erklärung finden?
Christi Lehre über das Reich Gottes wird klar, wenn wir verstehen, dass Jesus sich auf die Botschaften bezog, die Gott Jahrhunderte zuvor durch die Propheten Israels offenbaren ließ. Er inspirierte diese Männer, über eine kommende Weltregierung zu schreiben, über ein physisches, buchstäbliches Regierungssystem, in dem der Messias Gottes Gesetze und Lebensweise durchsetzen wird, um Frieden und und Wohlergehen für die Menschheit zu bringen.
So hatte z. B. der Prophet Daniel eine Vision darüber, wie der Messias sein Reich empfangen wird: „Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende“ (Daniel 7,13-14; siehe auch Daniel 2,44).
Auch Jesaja schrieb über den kommenden Messias und sein Reich: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit“ (Jesaja 9,5-6).
Die klare Bedeutung
Verstanden Christi Nachfolger, dass sich seine Lehre mit einer buchstäblichen Weltregierung auf dieser Erde befasst?
Aber ja! Beachten Sie Jesu Versprechen, das er seinen Jüngern gab: „Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels“ (Matthäus 19,28; siehe auch Lukas 22,28-30).
Nachdem Gott Christus von den Toten wieder auferweckt hatte, interessierte sie brennend die folgende Frage: „Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat“ (Apostelgeschichte 1,6-7).
Sie hatten offensichtlich verstanden, dass ein Teil von Jesu Aufgabe die Errichtung eines buchstäblichen Königreiches beinhaltete, in dem er mit den Jüngern als seinen Dienern regieren wird. Jesus sagte ihnen jedoch, dass der Zeitpunkt der Errichtung dieses Reiches nur Gott, dem Vater, bekannt sei (Matthäus 24,36).
In Offenbarung 11, Vers 15 lesen wir, dass diese Weltregierung mit Ertönen der siebten prophetischen Posaune beginnen wird: „Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Das Reich Gottes und der Sieg
Hat das Reich Gottes eine Relevanz für Sie und mich? Ja, eine sehr große, denn es betrifft uns alle in jeglicher Weise.
Jesus Christus erklärte, dass er wiederkehren wird zu dem Zeitpunkt der Weltgeschichte, wenn die Menschheit am Abgrund zur Selbstvernichtung taumeln wird. In seiner bemerkenswerten Prophezeiung in Matthäus 24 spricht Christus von seinem Eingreifen während einer globalen Krise mit den Worten: „Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird. Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen“ (Verse 21-22; „Neues Leben“-Übersetzung).
Der Rest von Christi Prophezeiung (siehe dazu auch die Parallelstellen in Lukas 21 und Markus 13) liest sich wie die gegenwärtigen Schlagzeilen. Doch leider sind die meisten Menschen heute völlig unwissend hinsichtlich der Zeiten, in denen wir leben. Christus macht klar, dass die Zeit unmittelbar vor seiner Wiederkehr die schlimmste Epoche der Menschheitsgeschichte sein wird, die nur wenige überleben werden. Erst nachdem die Menschen diese bittere Lektion gelernt haben, werden sie demütig genug sein, sich willig der Regierung Jesu als des Messias zu beugen.
Ihre Einladung ins Reich Gottes
Jesus hat noch viel mehr über das Reich Gottes zu sagen. In der ersten Passage, die wir zitiert haben, in Markus 1, Verse 14-15, steht eine lebenswichtige Aussage Jesu, sein Aufruf: „Kehrt euch ab von euren Sünden und glaubt an diese gute Botschaft!“ („Neues Leben“-Übersetzung).
Zweitausend Jahre später sind diese Worte wichtiger als je zuvor. Die guten Nachrichten über Christi kommende Weltregierung sind wahrlich erhebend. Die Menschheit wird endlich eine Welt des Friedens und des Glücks erfahren – eine Welt, die frei von Kriegen und Gewalt, von Krankheiten und jeglicher anderen Form des Leidens sein wird. Damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende.
Der Endzweck dieser buchstäblichen, weltumfassenden Regierung und das Endziel unseres Lernprozesses und unserer Hingabe gegenüber Gottes Gesetzen und seinen Wegen in diesem Leben ist, uns zu befähigen, als Kinder Gottes in sein ewiges geistliches Königreich zu gelangen, auferstanden zu ewigem Leben in seiner Familie. Gott sagt dazu durch den Apostel Paulus: „Ich werde euer Vater sein und ihr werdet meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige“ (2. Korinther 6,18; „Neues Leben“-Übersetzung).
Um in dieses Reich zu kommen, muss Gott uns vom physischen, sterblichen Leben verwandeln und uns geistliche Unsterblichkeit geben. Paulus erklärt, dass „Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit“ (1. Korinther 15,50-53).
Jesus beschreibt die auf diese Weise Auferstandenen so: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich“ (Matthäus 13,43). Jesus der Erretter, verherrlicht und unsterblich, strahlt schon jetzt wie die Sonne in voller Stärke (Offenbarung 1,16). Wir haben das Versprechen Gottes, dass wir so verherrlicht werden, wie er es ist (1. Johannes 3,2).
Diejenigen, denen Gott ewiges Leben schenkt, werden mit Christus in seinem Reich regieren (Offenbarung 20,4. 6). Sie werden „zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden“, um andere zu unterweisen und auch sie in sein ewiges Reich zu bringen (Offenbarung 5,10). Jesus verspricht uns: „Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron“ (Offenbarung 3,21).
So beschrieb es Jahrhunderte zuvor der Prophet Daniel: „Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen“ (Daniel 7,27).
Das ist ein kurzer Überblick über die wunderbaren Nachrichten der Zukunft, wie sie uns Jesus Christus in seinem Evangelium vom Reich Gottes gelehrt hat. Möchten Sie in der Zukunft in diesem Reich sein? Sie allein treffen die Entscheidung!
In diesem Artikel konnten wir nur kurz auf die zentralen Themen der Lehre Jesu Christi eingehen. Wenn Sie darüber mehr lernen möchten, empfehlen wir Ihnen die kostenlose Broschüre Das Reich Gottes – eine gute Nachricht, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.