Welche Bedeutung hat unser Leben? Wozu wurden wir geboren? Es gibt Antworten auf diese Fragen. Der Schöpfergott hat uns zu einem großartigen Zweck geschaffen, den er in der Bibel offenbart hat.
Von Tom Robinson
Haben Sie sich jemals Ihre eigene Hand genauer angesehen – wie sie sich bewegt und funktioniert? Aus unserer modernen Perspektive könnten wir sie als ein ungeheuerliches Wunder der Robotertechnik ansehen. Ihre Ursprünge gehen aber weit in die Vergangenheit zurück. Natürlich ist jeder Teil des menschlichen Körpers und seine Funktionsweise erstaunlich.
Vielleicht haben Sie sich auch umgeschaut, während Sie auf Bergpfaden wanderten und einen Blick auf das atemberaubende Panorama schneebedeckter Berggipfel, über grasbedeckte Berghänge und Täler warfen, während über Ihnen Adler kreisten. Oder standen Sie am Strand und hörten das Rauschen der Brandung, fühlten die Meeresgischt und kamen sich beim Anblick der endlosen Wellen und der grenzenlosen Weite des Meeres so klein vor?
Sie haben sicher öfter Ihren Blick bei einem Sonnenuntergang zum Horizont erhoben und den Himmel in seiner roten und lila Farbenpracht bewundert. Und wie steht es mit einer klaren, mondlosen Nacht außerhalb der Stadt – der Himmel voller leuchtender Sterne, die die Dunkelheit durchdringen?
Warum gibt es das alles? Warum ist irgendeiner von uns hier? Tief im Innern, auch wenn wir es zu leugnen suchen, wissen wir, dass all diese Wunder nicht durch einen Zufallsprozess von sich aus entstanden sind. Sie sind das Produkt des Entwurfs eines Meisterkünstlers – des Künstlers, des Schöpfers aller Dinge.
Aber zu welchem Zweck? Die erstaunliche Wahrheit ist, dass unser Schöpfer den Grund für unsere Existenz in seinem der Menschheit offenbarten Wort – der heiligen Bibel – erklärt. Dabei geht es um die herrliche Bestimmung, die er für uns als Teil der Beziehung, die er mit Ihnen und mir anstrebt, geplant hat.
Die Stellung des Menschen im All
Vor dreitausend Jahren hat Israels König David über die scheinbare Bedeutungslosigkeit der Menschen angesichts der Majestät der Himmel nachgedacht. Er schrieb seine Gebetsgedanken, die er dabei an Gott richtete, in Psalm 8 nieder: „Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Verse 4-5).
David erkannte aber, dass Gott sich um die Menschen sorgt und er einen Teil der Schöpfung zu einem gewissen Grad ihrer Autorität unterstellt hat. Wie der Psalm weiter sagt: „Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan: Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht“ (Verse 6-9; alle Hervorhebungen durch uns).
David reflektierte über die Oberherrschaft, die Gott dem Menschen bei der Schöpfung gegeben hat und verwendete dabei eine Wortwahl, die der Bibelstelle in 1. Mose 1, Vers 26 ähnelt. Dort sagte Gott: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.“
Das „uns“ weist hier auf eine Pluralität in Gott hin. Wie in Johannes 1, Verse 1-3 erklärt wird, gab es zwei Wesen, die gemeinsam Gott waren – Gott und das Wort, das ebenfalls Gott war. Diese beiden wurden später als Gott, der Vater, und Jesus Christus offenbart. Wir werden später auf dieses Thema der Pluralität in dem einen Gott zurückkommen, weil es grundlegend für unser Verständnis der Bestimmung des Menschen ist. Zuerst wollen wir uns hier aber mit Davids Betrachtung des Himmels im Zusammenhang mit der Herrschaft befassen, die Gott dem Menschen gegeben hat.
Noch untersteht nicht alles der Herrschaft des Menschen
Davids Worte von Psalm 8 werden in Hebräer 2, Verse 6-8 zitiert: „Es bezeugt aber einer an einer Stelle und spricht: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achtest? Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel; mit Preis und Ehre hast du ihn gekrönt; alles hast du unter seine Füße getan.“
Vers 8 erläutert das weiter: „Wenn er ihm alles unter die Füße getan hat, so hat er nichts ausgenommen, was ihm nicht untertan wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist.“
Auf den ersten Blick könnte das, was David geschrieben hat, so scheinen, als ob nur irdische Kreaturen dem Menschen untertan wären. Diese Stelle im Hebräerbrief betont aber, dass „alles“ der Herrschaft des Menschen unterstellt ist – ja, alles, das gesamte Universum. Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass das gesamte Universum dem Menschen noch nicht unterstellt ist. Die unglaubliche Bedeutung dieser Aussage ist aber, dass es dem Menschen unterstellt werden wird.
David und der Verfasser des Hebräerbriefs, vielleicht der Apostel Paulus, kannten mit Sicherheit die Verheißung, die Gott durch Mose gegeben hat, die besagt, dass „die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels . . . der Herr, dein Gott allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat“ (5. Mose 4,19; Elberfelder Bibel).
Der Mensch ist also dazu bestimmt, mit Gott über das gesamte geschaffene Universum zu regieren! Aber das ist nur Teil einer größeren Realität. Es heißt in Hebräer, dass der Mensch „eine kleine Zeit“ niedriger als die himmlischen Wesen sein würde (siehe „Niedriger – aber nur eine kleine Zeit“).
Ihr seid Götter?
Lassen Sie uns den Kern der Frage analysieren. Die Juden zur Zeit Jesu beschuldigten ihn der Gotteslästerung, weil er behauptete, der Sohn Gottes zu sein: „Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen, denn du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott“ (Johannes 10,33).
Beachten Sie Jesu verblüffende Erwiderung: „Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz [in Psalm 82,6]: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er die Götter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah – und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden –, wie sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott, weil ich sage: Ich bin Gottes Sohn?“ (Verse 34-36).
Mit anderen Worten sagte Christus, „Warum seid ihr, wenn die Bibel Menschen unverhohlen als Götter bezeichnet, so aufgebracht, wenn ich lediglich sage, dass ich Gottes Sohn bin?“
Sind Menschen aber wirklich Götter? Was hat er hier gemeint?
In Psalm 82, Vers 6, den Jesus zitierte, sagt Gott zu Menschen: „Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Söhne des Höchsten.“ Das als „Götter“ zitierte hebräische Wort ist elohim. Es bedeutet wörtlich „Götter“ oder „Mächtige“ – obwohl es oft als „Gott“ (das heißt, der wahre Gott) in der Bibel wiedergegeben wird. Denn das Wort elohim ist zwar der Form nach ein Wort im Plural, wird aber oft als Singular gebraucht.
Manche meinen, dass das Wort in diesem Kontext als „Richter“ oder „Mächtige“, also lediglich als einfache mächtige Menschen, übersetzt werden sollte. Aber in den uns überlieferten Manuskripten des Neuen Testaments wird Christi Zitat in Johannes mit dem griechischen Wort theoi – „Götter“ – wiedergegeben.
Es ist offensichtlich, dass Jesus „Götter“ gemeint haben muss. Wenn er lediglich „Richter“ gemeint hätte, würde seine Logik keinen Sinn ergeben. Sehen Sie: „Wenn die Schrift sie Richter genannt hat, warum seid ihr dann aufgebracht, dass ich behaupte, der Sohn Gottes zu sein.“ Das ergibt keinen Sinn. Nur wenn das Wort mit „Götter“ übersetzt und auch so verstanden wird, ist Christi Logik nachvollziehbar.
Können Menschen aber rechtmäßig als Götter bezeichnet werden, so wie Jesus das getan hat? Wie sollen wir das verstehen?
Die Bibel offenbart eine göttliche Familie
Der Schlüssel hier ist das Wort Kinder in Psalm 82 (Vers 6; „Neues Leben“-Übersetzung). Wir müssen verstehen, dass Gott eine Familie ist – eine göttliche Familie, die aus mehr als einer Person besteht. Es gibt nur einen Gott (die Gottfamilie), die aus mehr als einem Gottwesen besteht.
Die Gottfamilie bestand, wie bereits erwähnt, von Anfang an aus zwei göttlichen Wesen – Gott, dem Vater, und Gott, dem Wort. Später wurde das Wort Fleisch als Gottes Sohn, Jesus Christus. Und nach seinem menschlichen Leben und Tod wurde Jesus zu göttlicher Geistexistenz auferweckt, als der „Erstgeborene von den Toten“ (Kolosser 1,18) und „der Erstgeborene unter vielen Brüdern und Schwestern“ (Römer 8,29; Gute Nachricht Bibel). Jesus wurde also in der Auferstehung als der Erste von vielen Kindern, die später folgen sollten, geboren.
Wir wollen uns hier noch einmal 1. Mose 1, Vers 26 ansehen, denn Gott hatte von Anfang an die Absicht, weitere Kinder seiner Familie hinzuzufügen. Nachdem er die Pflanzen und Tiere geschaffen hatte, damit sie sich „ein jedes nach seiner Art“ vermehren sollten, sagte Gott: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.“ Das zeigt, dass der Mensch gemäß der „Gottesart“ geschaffen wurde.
Wie sollen wir es verstehen, dass Gott den Menschen nach seinem Bild, das ihm gleich ist, geschaffen hat? In 1. Mose 5, Vers 3 lesen wir, dass der erste Mensch Adam einen Sohn namens Set gezeugt hat, „ihm gleich und nach seinem Bilde“. Daran erkennen wir also, dass Gott sich im Grunde durch die Menschheit selbst vermehrt.
Der Apostel Paulus sagte den Männern von Athen: „Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts“ (Apostelgeschichte 17,28).
Psalm 82 ist unter diesem Blickwinkel viel leichter zu verstehen. In Vers 6 wird das Wort Götter mit „Kinder des Höchsten“ („Neues Leben“-Übersetzung) gleichgesetzt. Das ergibt Sinn. Wenn irgendein Wesen Nachkommen hat, dann sind diese Nachkommen die gleiche Art von Wesen. Die Nachkommen von Katzen sind Katzen. Die Nachkommen von Hunden sind Hunde. Die Nachkommen von Menschen sind Menschen. Die Nachkommen Gottes sind, in Christi eigenen Worten, „Götter“.
Zurzeit nur in einem begrenzten Sinn
Wir müssen hier aber vorsichtig sein. Menschen sind nicht buchstäblich Götter – auf jeden Fall heute noch nicht. In ihrem ursprünglichen Zustand sind die Menschen nicht einmal buchstäblich Gottes Kinder, außer in dem Sinn, dass Gott die Menschheit nach seinem Bild geschaffen hat.
Gott ist ewiger Geist. Wir Menschen hingegen sind sterblich, allerdings mit einer geistlichen Komponente – dem Geist des Menschen, der uns unseren Verstand ermöglicht (Hiob 32,8; 1. Korinther 2,11).
Die Menschen, die Gott in Psalm 82 angesprochen hat, waren an Gottes statt als elohim, d. h. als Richter tätig. Gott stellte sie aber wegen ihrer falschen Urteile und Mangel an Verständnis in Frage (Psalm 82,2-5). In Psalm 82, Vers 6, dem Vers, den Christus zitierte, bestätigt Gott, dass sie in der Tat elohim sind. In Psalm 82, Vers 7 lesen wir: „Ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen.“
Da sie also physisch und dem Tod unterworfen waren, waren sie nur in einem sehr begrenzten Sinn elohim – und zwar in dem Sinn, dass sie nach Gottes Ebenbild geschaffen worden waren und das letztendliche Potenzial hatten, die gleiche Art von Wesen zu werden, wie es der Vater und Christus jetzt sind.
Gott benennt oft das noch nicht Vorhandene, „als wäre es schon vorhanden“ (Römer 4,17; Menge-Bibel). Mit anderen Worten, er sieht seine Vorhaben so, als wären sie schon verwirklicht. Erstaunlicherweise ist es Gottes Vorhaben, Menschen von ihrer fleischlichen Existenz auf die gleiche Ebene der göttlichen Geistexistenz zu erhöhen, die er selbst innehat, wie wir noch sehen werden.
Die Transformation, die zu göttlicher Herrlichkeit führt
Dies erfordert einen Prozess der geistlichen Fortpflanzung, bei dem Gott uns als seine Kinder zeugt. Dieser beginnt damit, dass sein Geist sich mit unserem menschlichen Geist verbindet: „Der Geist [Gottes] selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind“ (Römer 8,16). Durch diese übernatürliche Vereinigung erhalten wir „Anteil . . . an der göttlichen Natur“ (2. Petrus 1,4).
In 1. Petrus 1, Vers 23 werden Christen beschrieben als „nicht aus vergänglichem Samen [sperma im Griechischen – das heißt, nicht gezeugt durch eine menschliche Samenzelle, die ein weibliches Ei befruchtet und nur sterbliches, vergängliches Leben hervorbringt], sondern aus unvergänglichem [Samen] durch das lebendige und bleibende Wort Gottes“ (Elberfelder Bibel).
Dieses unzerstörbare, unvergängliche Leben, zu dem sie durch die Schrift hingeführt werden, entsteht dadurch, dass Gott seinen Geist in sie einpflanzt, denn der „Geist ist’s, der lebendig macht“ (Johannes 6,63). Der heilige Geist ist tatsächlich die wirkende Kraft für die geistliche Empfängnis.
Der geistgezeugte Christ ist ein Kind Gottes, ein angehendes Mitglied von elohim bzw. der Familie Gottes. Es gibt aber immer noch einen Entwicklungsprozess, den wir in diesem Leben durchlaufen müssen – eine Zeitperiode, in der wir göttlichen Charakter entwickeln und in der Art und Weise, wie wir denken und handeln, immer mehr wie Gott werden. Und am Ende dieses Lebens, bei der Auferstehung bei Christi Rückkehr, werden wahre Christen in göttliche Geistwesen wie der Vater und Christus verwandelt.
Der Apostel Johannes schrieb: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3,2). Tatsächlich wird uns in zahlreichen Bibelstellen gesagt, dass wir die göttliche Herrlichkeit des Vaters und Christi empfangen werden (Römer 5,2; 2. Korinther 3,18; 1. Thessalonicher 2,12; 2. Thessalonicher 2,14; 1. Petrus 5,10).
Zudem werden wir als Miterben Christi die Herrschaft über alle Dinge erlangen, das gesamte unermessliche Universum eingeschlossen – die gleiche Herrschaft, wie Christus sie innehat (Römer 8,17; Hebräer 1,1-3; Hebräer 2,5-9; Offenbarung 21,7). Wirklich die Herrschaft über alle Dinge auszuüben erfordert die allmächtige Kraft Gottes!
Letztendlich werden wir zu jener Zeit wie Christus „mit der ganzen Gottesfülle“ erfüllt werden (Epheser 3,19; vergleiche Kolosser 1,19; Kolosser 2,9). Wie kann jemand mit der gesamten Fülle Gottes erfüllt sein und irgendwie geringer sein, als Gott es ist? Wir werden also, bei unserer endgültigen Verwandlung, ebenfalls göttlich werden – auch wenn der Vater und Christus für immer höher als wir sein werden. (Siehe „Vergöttlichung als Kinder Gottes“ auf Seite 6.)
Wir sind dazu geboren, Gottes buchstäbliche Kinder zu sein!
„Ich werde euer Vater sein und ihr werdet meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige“ (2. Korinther 6,18; „Neues Leben“-Übersetzung). Und er meint es so. Es ist die Absicht des Vaters, uns völlig als seine Kinder zu erzeugen, uns in die gleiche Art von Wesen zu transformieren, die er und Christus heute sind – wenn auch, noch einmal, auf ewig seiner liebevollen Autorität untergeordnet.
Wenn gerettete Menschen wahrhaft dazu erhöht werden, auf der göttlichen Ebene als wahre Kinder Gottes und volle Mitglieder der Gottfamilie zu existieren, werden sie niemals, weder individuell noch kollektiv, die Vorrangstellung des Vaters und Christi als Oberhäupter der Familie in Frage stellen. Alle außer dem Vater werden in Wirklichkeit Jesus untertan sein, und Christus selbst wird dem Vater untertan sein (siehe 1. Korinther 15,24-28). Gott, der Vater, und Christus werden für immer an der Spitze der Familie stehen und uneingeschränkt herrschen, auch nach der Hinzufügung von Milliarden göttlicher Kinder.
Zu diesem Zweck wurden Sie und ich geboren! Es ist die letztendliche potenzielle Bestimmung der gesamten Menschheit. Es ist der Ehrfurcht gebietende Zweck, zu dem wir geschaffen wurden!
Die Bibel beginnt und endet mit einem Hinweis auf dieses erstaunliche Vorhaben. Wir haben uns bereits 1. Mose 1, Vers 26 angesehen: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über . . .“ Dieser Vers zeigt, dass Gott sich durch die Menschheit selbst vermehrt und sich die Herrschaft über seine Schöpfung mit ihnen teilt.
Lassen Sie uns nun zum Ende der biblischen Offenbarung gehen. In Offenbarung 21,Vers 7 lesen wir: „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.“ Erneut sehen wir, dass unsere Bestimmung die Herrschaft über alle Dinge und göttliche Kindschaft beinhaltet! Wie diese Verse zu Beginn und zum Schluss der Bibel – und auch viele dazwischen – zeigen, will Gott unglaublicherweise eine enge Familienbeziehung mit uns haben, in der er letztendlich alles, was er hat und was er ist, mit uns teilen wird!
Das ist die wahre Bedeutung des Lebens – wundervoll jenseits jeglicher Vorstellung. Genießen Sie es, leben Sie mit ganzem Herzen für Gott und erlangen Sie die Ehrfurcht gebietende Bestimmung, für die Sie existieren!
„Niedriger – aber nur eine kleine Zeit“
In Psalm 8, Vers 6 schrieb der israelitische König David, Gott habe den Menschen „wenig niedriger gemacht als Gott“. Als sterbliche irdische Geschöpfe scheint es, als befänden wir uns weit unterhalb der Macht und Herrlichkeit von Geistwesen aus dem himmlischen Bereich. Deshalb ist Hebräer 2, Vers 7 eine bessere Übersetzung von Davids Worten: „Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel.“
Das ergibt noch mehr Sinn, wenn wir sehen, dass Jesus Christus in Hebräer 2 als der repräsentative Mensch dargestellt wird, der das, was Gott verheißen hat, ererbt. Die Menschheit in ihrer Gesamtheit ist noch nicht auf solch eine hohe Position erhoben worden, aber „wir sehen, dass Gott seinen Sohn Jesus, der für eine kurze Zeit niedriger war als die Engel, mit Ruhm und Ehre gekrönt hat“ (Hebräer 2,9; „Hoffnung für alle“-Übersetzung). Genauso wie Jesus nicht länger geringer als die Engel ist, weil er zu göttlicher Herrlichkeit auferweckt wurde, werden auch andere Menschen, deren Bestimmung es ist, ihm zu folgen, nicht länger geringer als die Engel sein, wenn sie in der Zukunft auferweckt werden.
Tatsächlich ist das hebräische Wort in Psalm 8, das manchmal auch als „Engel“ übersetzt wird, elohim – das typischerweise als „Gott“ übersetzt wird. Der Hebräerbrief benutzt stattdessen das griechische Wort für Engel – wahrscheinlich der griechischen Übersetzung des Alten Testaments folgend, die zu jener Zeit vorlag, und gleichzeitig für die Überlegenheit Christi den Engeln gegenüber argumentierend. Die Wortwahl im Hebräerbrief ist nicht falsch, sie ist aber im Grunde eine Umschreibung, die wahrscheinlich nicht alles umfasst, was David in Psalm 8 angedeutet hat. Was David zu sagen scheint, ist, dass der Mensch für eine kurze Zeit geringer als Gott gemacht wurde. Das bedeutet, dass der Mensch nicht für alle Zeit niedriger als Gott sein würde – genauso wie Jesus jetzt nicht niedriger als Gott ist, weil er zur göttlichen Herrlichkeit mit dem Vater zurückgekehrt ist.
Wenn wir verstehen, was das bedeutet, ist die Bestimmung unseres Lebens wirklich atemberaubend!
Vergöttlichung als Kinder Gottes
Die wunderbare Wahrheit, wie in unserem Leitartikel dargestellt, wird sicherlich einige schockieren, denen nur die Sicht des heutigen Christentums hinsichtlich der letztendlichen Belohnung der Gerechten bekannt ist. Manche, die unsere Darstellung vielleicht vorschnell angreifen, wären noch überraschter zu erfahren, dass viele der frühen „Kirchenväter“, die zeitlich nicht so weit von den frühen apostolischen Lehren entfernt waren, diese begeisternde Wahrheit zumindest teilweise verstanden.
Lesen Sie diese bemerkenswerte Ausführung des frühen katholischen Theologen Tertullian, der um 200 n. Chr. schrieb: „Es wäre unmöglich, einen anderen Gott zuzulassen, wenn es keinem anderen Wesen gestattet ist, irgendetwas von Gott innezuhaben. Nun, magst Du sagen, wir selbst haben angesichts dessen nichts von Gott inne. Aber wir haben es in der Tat und werden es auch weiterhin haben – nur dass es von ihm kommt, dass wir es erhalten, und nicht von uns selbst.
Denn wir werden sogar Götter sein, wenn wir es verdienen, unter denjenigen zu sein, von denen er gesagt hat, ,Ich habe gesagt, Ihr seid Götter‘ und ,Gott steht inmitten der Gemeinde der Götter‘. Aber das erwächst aus seiner eigenen Gnade, nicht aus irgendeiner Eigenschaft unsererseits, denn er allein ist derjenige, der Götter schaffen kann“ (Ante-Nicene Fathers, Band 3, Seite 480, zitiert in „Deification of Man“, David Bercot, Herausgeber, A Dictionary of Early Christian Beliefs, 1998, Seite 200).
C. S. Lewis, der vielleicht populärste christliche Autor des letzten Jahrhunderts, behandelte diese Wahrheit in seinem Buch Mere Christianity: „Das Gebot ,Seid vollkommen‘ [Matthäus 5,48] ist keine idealistische heiße Luft. Noch ist es ein Gebot, das unmöglich zu verwirklichen ist. Er wird uns zu Geschöpfen machen, die dieses Gebot befolgen können. Er sagte (in der Bibel), dass wir ,Götter‘ seien und er wird sein Wort erfüllen.
Wenn wir es zulassen – denn wir können ihn davon abhalten, wenn wir es wollen –, wird er den schwächsten und schmutzigsten von uns zu einem Gott oder einer Göttin machen, zu einem blendenden, glänzenden, unsterblichen Geschöpf, das durch und durch mit solcher Energie und Freude und Weisheit und Liebe pulsiert, wie wir uns das heute nicht vorstellen können, zu einem strahlenden unbefleckten Spiegel, der Gott dessen eigene grenzenlose Macht und Freude und Güte perfekt (wenn auch natürlich in kleinerem Maßstab) widerspiegelt. Dieser Prozess wird langwierig und teilweise sehr schmerzhaft sein; aber das ist es, was uns erwartet. Nichts weniger. Er meinte, was er sagte“ (Mere Christianity, 1996, Seite 176).
Natürlich sind bei diesem Thema einige wichtige Klarstellungen erforderlich. Es gibt nur einen Gott. Der Begriff Götter dient in Wirklichkeit dazu, mehrere Gottwesen voneinander zu unterscheiden, die gemeinsam den einen Gott bilden – wobei der eine Gott die Gottfamilie bedeutet. Wie bereits erwähnt, gibt es zurzeit zwei vollständig göttliche Mitglieder der Gottfamilie – zwei individuelle Wesen – Gott, der Vater, und Gott, der Sohn, Jesus Christus. Und, so unglaublich das klingen mag, es werden noch weitere hinzukommen.
Tatsächlich gibt es viele weitere, die die Bibel bereits als Mitglieder der Gottfamilie beschreibt (Epheser 3,14-15; 1. Johannes 3,2). Diese haben jetzt durch den heiligen Geist, der in ihnen wohnt, ein kleines Maß des Göttlichen in sich und befinden sich in dem Prozess der Vergöttlichung, sind aber noch nicht wirklich göttlich. Aber eines Tages, wenn sie treu bleiben, werden sie es sein. Und letztendlich wird die gesamte Menschheit – das heißt, diejenigen, die dazu gewillt sind – dem gleichen Weg folgen.