Wo finden wir Hoffnung und Ermutigung, wenn die Probleme und Stürme des täglichen Lebens uns zu überwältigen drohen? In solchen Zeiten sind die Worte Jesu Christi eine Quelle des Trostes.

Von Robin Webber

Haben Sie in der letzten Zeit irgendwelche positiven Meldungen in den Nachrichten gehört? Wahrscheinlich bekommen Sie nur die übliche Dosis menschlicher Probleme präsentiert: das grausame Gemetzel im Nahen Osten durch religiöse Fanatiker, der Konflikt in der Ostukraine zwischen slawischen Brüdern, die Probleme der schwächelnden europäischen Wirtschaft, schreckliche Verbrechen an Kindern und Familiendramen, die mit dem Tod mehrerer Angehöriger enden.

Die Liste ließe sich fortsetzen, aber die menschliche Psyche kann nicht alles ertragen, deshalb höre ich jetzt lieber auf.

Hinzu kommen unsere persönlichen und familiären Herausforderungen, die ab und zu den Glauben selbst der Gläubigen zu lähmen drohen. Manchmal können wir vor lauter Problemen und Sorgen sogar unser Christsein in Frage stellen.

Seien wir aber getrost, dass Jesus Christus die Lage seiner Nachfolger versteht. Er weiß, dass Angst, Sorge und sogar Zorn aus Hoffnungslosigkeit Teil der menschlichen Existenz sind. Deshalb sollen wir nicht verzagen, noch die Ursache unserer Enttäuschung ignorieren, denn es wäre geistlich verantwortungslos, sie einfach gären zu lassen, anstatt sich ihr zu stellen.

Deshalb betone ich: Wie wir mit solchen Situationen umgehen, ist eine Entscheidung, die nur wir treffen können. Wir können uns von Angst und Sorge lähmen lassen oder Jesu Aufforderung „Folgt mir nach!“ beherzigen und Mut fassen, weil er uns sagt: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ (Johannes 14,1).

„Meinen Frieden gebe ich euch“

Vor ca. 2000 Jahren gab uns der Lehrer aus Galiläa einen Leitfaden für die Auseinandersetzung mit unserem unruhigen Umfeld. Es ist keine banale Philosophie oder Dichtung, sondern ein fester Anker in Zeiten großer Unsicherheit.

An dem Abend, als Jesus diese trostreichen Worte sprach, standen mehrere Prophezeiungen des Alten Testaments kurz vor deren Erfüllung. Die Welt seiner Jünger sollte bald auf den Kopf gestellt werden, denn weniger als 24 Stunden später war ihr Meister tot – gekreuzigt!

Vor diesem Hintergrund legte Jesus einen Entwurf der Hoffnung in Johannes 14, Verse 27-28 vor, auf den wir bauen können: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme wieder zu euch“ (alle Hervorhebungen durch uns).

Jesu Aussage enthält drei Aspekte, die es zu beherzigen gilt und eine große Verantwortung für uns bedeuten. Er sagte,

1. dass er sie verlassen wird,

2. dass er ihnen eine Gabe zurücklassen wird, die er „meinen Frieden“ nannte und

3. dass er zurückkommen wird!

Darüber hinaus richtete Jesus eine Aufforderung an seine Jünger: „Euer Herz erschrecke nicht!“

Der Friede, den Jesus meint, ist ihm eigen. Er teilt ihn mit allen, die seiner Aufforderung „Folgt mir nach!“ nachkommen. Dieser Frieden ist eine Gabe Gottes, die uns zuteil wird, wenn wir uns auf seine Verheißungen konzentrieren und daran glauben, auch in den schwierigen Phasen des Lebens.

Einer Definition zufolge ist Mut lediglich Angst, die etwas länger ausharrt. Wenn wir etwas länger ausharren wollen, sollen wir Gottes Zusagen in den Mittelpunkt unseres Bewusstseins rücken, anstatt uns von unserer momentanen negativen Lage aufzehren zu lassen. So schöpfen wir Zuversicht und beginnen, die Niedergeschlagenheit zu überwinden. Was sind einige der Verheißungen, die uns aufrichten können, damit unser Herz nicht erschreckt?

Die großen Schlagzeilen werden im Himmel geschrieben

Als Erstes dürfen wir nie vergessen, dass die wirklich wichtigen Nachrichtenmeldungen nicht auf der Erde, sondern im Himmel verfasst werden. Um nicht von den neuesten irdischen Schlagzeilen entmutigt zu werden, kann Gottes positive autobiografische Beschreibung in Jesaja 46, Verse 9-10 uns inspirieren: „Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.“

Ja, Gottes Vorhersagen, als Prophezeiungen in der Bibel niedergeschrieben, sind die Schlagzeilen der Zukunft. Sie sind zuverlässiger als die Prognosen mancher anonymen Quellen, die in Zeitungsberichten zitiert werden. Stellen Sie sich diese dicke Schlagzeile auf der Titelseite Ihrer Tageszeitung vor: „Die Streitkräfte des Erzengels Michael stehen auf Abruf bereit!“ Das wäre eine großartige Meldung, die Sie in unseren Medien nie finden werden. Doch Gott sagt, dass es so kommen wird!

Wenn die Weltlage sich zuspitzt – und das wird kommen –, tröstet Gott seine Treuen durch die Gewissheit, dass er kein desinteressierter, kosmischer Hausherr ist. In Daniel 12, Vers 1 lässt er uns wissen, worauf wir uns verlassen können: „Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen.“

Gott hat einen mächtigen Engel und die ihm unterstellten Streitkräfte beauftragt, die treuen Berufenen zu schützen und zu retten!

„Was sollen wir nun tun?“

Ein Ereignis aus der Vergangenheit vermittelt uns Einblick in die Möglichkeiten, die Gott hat, um sein Volk zu bewahren. Es ist die Geschichte von Elisas Knecht in 2. Könige 6, Verse 15-17, der sich von seiner scheinbar aussichtslosen Lage überwältigt fühlte.

„Und der Diener des Mannes Gottes [Elisa] stand früh auf und trat heraus, und siehe, da lag ein Heer um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun? Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind! Und Elisa betete und sprach: Herr, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der Herr dem Diener die Augen und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.“

Wie der eingeschüchterte Knecht damals, kann es uns heute ähnlich ergehen, wenn wir uns vordergründig auf unsere Probleme konzentrieren und die ermutigenden Zusicherungen Gottes außer Acht lassen. Die Quelle der Bedrohung und die Namen der Beteiligten haben sich geändert, aber die Bedrohung kann heute genauso echt sein wie zur Zeit Elisas. Vergessen wir aber nicht, dass Christus uns eine Gabe hinterließ, die er „meinen Frieden“ nannte.

Dieser Frieden – sein Frieden – kann aber nur dann in uns sein, wenn wir unser Augenmerk auf die Verheißungen Gottes gerichtet halten. Die Mitarbeiter unserer Redaktion sehen sich in der Pflicht, unsere Weltlage aus der Perspektive biblischer Prophezeiungen zu analysieren und auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Das ist die Aufgabe derjenigen, die mit dem Predigen des Evangeliums betraut sind. Wir wollen aber auch die wirklich guten Nachrichten Gottes für die Zukunft betonen! Schließlich bedeutet das Wort Evangelium „frohe Botschaft“, die das Wirken Jesu Christi als unser Hohepriester und bald kommender König der Könige widerspiegelt!

In der Krise, die uns zum Schluss des Zeitalters menschlicher Herrschaft auf dieser Erde bevorsteht, wird das Gebet Elisas, dass Gott uns die Augen für seine Kraft öffnen möge, überaus wichtig sein!

Jesus sagte das Eingreifen Gottes voraus, um die kommende Krise abzuwenden. Diesbezüglich lesen wir eine Prophezeiung in Matthäus 24, Verse 21-22: „Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird. Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden“ („Neues Leben“-Übersetzung).

Jesu Vorhersage beinhaltet drei spezifische Verheißungen:

1. Die Krise wird beendet, bevor sie ihren Höhepunkt erreicht.

2. Die Menschheit wird sich nicht ausrotten.

3. Gott wird besonders nach denen schauen, die er berufen hat und die ihm treu geblieben sind – die Auserwählten.

Vielleicht sagen Sie jetzt: „Das sind gute Nachrichten für die Menschen in der Zukunft, aber zurzeit geht es mir nicht besonders gut!“ Diese mentale Verfassung ist verständlich.

In einer Welt von sieben Milliarden Menschen können wir uns isoliert und verloren vorkommen. Hinzu kommen die schlechten Nachrichten über Kriege und Kriegsgerüchte, die wir täglich hören. Möchten Sie sich nicht ab und zu in einer Höhle verkriechen, wie es der Prophet Elia einst tat? Er war sehr deprimiert und meinte wohl: „Niemand liebt mich, niemand steht mir bei. Sieh nur, was aus mir geworden ist!“ (vgl. dazu 1. Könige 19).

Als Christen sollen wir die Realität akzeptieren, dass Christus uns kein Leben ohne Probleme versprochen hat. Er hat uns aber seinen Beistand zugesagt, damit wir mit allem zurechtkommen, was uns im Leben begegnet.

Sein Frieden gründet sich nicht auf einen konfliktfreien Sicherheitsbereich, sondern auf unsere Konzentration auf Gottes Verheißungen, wenn wir schwere Zeiten erleben. In diesem Sinne schrieb der Apostel Paulus: „Gott wird euch aus seinem großen Reichtum, den wir in Christus Jesus haben, alles geben, was ihr braucht“ (Philipper 4,19).

Gott ist in dem Sturm

Vor einigen Jahren erlebten wir ein Gewitter in den Bergen nahe Los Angeles, wo ich wohne. Ich stand in der offenen Eingangstür unseres Hauses, um das Spektakel an Blitz und Donner zu erleben. Unsere zwei kleinen Enkeltöchter waren zu Besuch, und ich rief sie herbei, damit sie das Naturereignis sehen konnten.

Ich hörte ihre kleinen Füße auf dem Fußboden, als sie näherkamen. Plötzlich wurde das Haus von einem gewaltigen Donner erschüttert. Meine dreijährige Enkelin schaute mich ungläubig an und seufzte: „Ich habe Angst!“ Unverzüglich kehrte sie zu Omas Schoß zurück und ließ sich von ihr umarmen.

Ihre Oma, meine Frau Susan, sagte ihr mit sanftem Ton, dass sich Gottes Stimme wie Donner anhören kann, wenn er es möchte. Der Donner würde uns an seine Macht erinnern. Die Körpersprache meiner Enkelin verriet bald, dass sie keine Angst mehr hatte. Es dauerte nicht lange, bis wir alle zusammen an der Haustür standen und den Naturgewalten zuschauten.

Wenn wir von den Stürmen des Lebens umgeben sind, konzentrieren wir uns auf Gottes Verheißungen. Sagen wir niemals, „Das schaffe ich nicht!“, denn Jesus Christus sagte: „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich“ (Lukas 18,27).

Wenn wir uns über unsere Müdigkeit beklagen, erinnern wir uns an den Trost, den Christus uns bietet: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28).

Wenn wir sagen, „Mir fehlt die Intelligenz“, lassen wir uns durch die Botschaft des Paulus ermutigen, dass Christus die Personifizierung der Weisheit ist (1. Korinther 1,30), die er gerne mit uns teilen will.

Wenn wir uns auf unserem christlichen Weg einsam vorkommen, bewahren wir den Mut, der in der Angst etwas länger ausharrt. Denken wir an die letzten Worte Jesu an seine Jünger, bevor er in den Himmel aufgefahren ist: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28,20).

Es ist an der Zeit, Jesu liebevolle Ermahnung zu Herzen zu nehmen: „Euer Herz erschrecke nicht!“ Hat Gott ihnen wieder Zuversicht geschenkt, beten Sie, dass Gott Sie jemanden finden lässt, der ebenfalls Hilfe benötigt. Ermutigen Sie ihn mit der Gewissheit, dass Gott im Sturm mit uns ist und uns nie verlassen wird!