Gehört der Islam zur „Leitkultur“ in unseren westlichen Industrieländern? Soll der Islam gefördert und auf die gleiche Stufe wie das Christentum gestellt werden? Solche Fragen sind heute aufgrund des wachsenden Einflusses des Islams aktuell geworden.
Von Tom Robinson und Paul Kieffer
Eine Aussage von Christian Wulff in seiner kurzen Amtszeit als Bundespräsident bleibt mit ihm verbunden: Der Islam gehöre zu Deutschland. Nur ca. vier Wochen später, im Oktober 2010, werteten manche Analysten das auf ihrem Parteitag beschlossene Integrationskonzept der bayerischen CSU als Antwort auf die Äußerung des damaligen Bundespräsidenten. Demnach sollte derjenige, der dauerhaft in Deutschland leben will, die deutsche Sprache erlernen und sich auch in die „deutsche Leitkultur“ integrieren.
Dass ein dauerhaft in Deutschland Zugewanderter Deutsch spricht, ist sicherlich eine vernünftige Erwartung. Was ist aber die „deutsche Leitkultur“? Basiert sie allein auf dem Grundgesetz oder umfasst sie auch das allgemeine jüdisch-christliche Erbe des Abendlands? Gehört der Islam zur „deutschen Leitkultur“? Soll der Islam dem Christentum gleichgestellt werden, beispielsweise indem hohe islamische Feste als Feiertage wie Weihnachten und Ostern anerkannt werden?
Dass solche Fragen gestellt werden, zeugt vom wachsenden Einfluss des Islam, nicht nur in Deutschland, sondern überall im Westen, derzeit aber besonders in den Vereinigten Staaten seit dem Amtsantritt von Barack Obama vor sechs Jahren.
Ein Islamförderer als Präsident?
In einem Kommentar vor vier Jahren hob der amerikanische Kampfkünstler und Schauspieler Chuck Norris einen Kontrast hervor, der in der Amtszeit von Präsident Barack Obama deutlich geworden ist. „Der erste Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs der USA, John Jay, der vom ersten Präsidenten George Washington ernannt wurde, sprach stellvertretend für die meisten Gründerväter seines Landes, als er sagte: ‚Die Vorsehung hat unserem Volk die Bestimmung seiner Führer geschenkt. Es ist die Pflicht sowie ein Privileg und im Eigeninteresse einer christlichen Nation, Christen als seine Führer zu bevorzugen.‘
200 Jahre später distanzierte sich Präsident Barack Obama von Amerikas starkem jüdisch-christlichen Erbe vor den Augen und Ohren anderer Länder, als er am 6. April 2009 in der Türkei erklärte: ‚Wir sehen uns nicht als christliche Nation.‘ “ („President Obama: Muslim Missionary?“, townhall.com, 17. August 2010; alle Hervorhebungen durch uns). Die Zeiten haben sich geändert!
Im Mai 2009 sagte Präsident Obama „die traditionelle Feier am nationalen Tag des [christlichen] Gebets mit der Feststellung ab, er bete nur im stillen Kämmerlein“ (Phyllis Schlafly, „One Nation Under Government – Not Under God“, 11. Juli 2012). Andererseits war er mehrmals der Gastgeber im Weißen Haus für das islamische Fest des Fastenbrechens während des Fastenmonats Ramadan.
Die Obama-Administration ist bemüht, solche Begriffe, die für Muslime anstößig sein könnten, in Reden und amtlichen Veröffentlichungen zu meiden. Beispiele sind islamischer Extremismus, islamischer Radikalismus, Dschihadisten, Terroristen und dergleichen mehr. Zu Besuch im Juni 2009 in Kairo meinte der Präsident: „Ich halte es für einen Teil meiner Verantwortung als Präsident der Vereinigten Staaten, negative Stereotypen des Islams zu bekämpfen, wo immer sie auch verwendet werden.“
Der Präsident ließ mehrmals traditionelle christliche Feiern unkommentiert verstreichen. Andererseits „gab es offizielle Erklärungen anlässlich Ramadan, Eid-ul-Fitr, Hajj und Eid-ul-Adha – Feiertage, die die meisten Amerikaner nicht einmal richtig aussprechen können und ganz bestimmt nicht feiern“ (American Family Association, 2011).
Der Islam wird gefördert, das Christentum marginalisiert
Der neue Tenor gegenüber dem Christentum und dem Islam bleibt nicht ohne Wirkung. In seinem Buch God Less America („Gottloses Amerika“, ein Wortspiel auf „God Bless America“) schreibt der Rundfunkkommentator Todd Starnes: „Während die Regierung gegen öffentliche Bekundungen des christlichen Glaubens vorgeht, akzeptiert sie öffentliche Bekundungen des islamischen Glaubens, oft auf Kosten der Steuerzahler. Beispielsweise geben landesweit Universitäten Tausende von Dollar aus, um Fußbäder zu installieren, damit islamische Studenten sich die Füße vor ihrem täglichen fünfmaligen Gebet waschen können“ (2014, Seite 26).
Laut Starnes ist der Aufstieg des Islams in Amerika als „eine unblutige Revolution beschrieben worden, ein geheimer Dschihad, der in den Unterrichtsräumen öffentlicher Schulen geführt wird“ (Seite 161). Aber wie?
„Eine Highschool im Bundesstaat Colorado fiel auf, weil ihre Schüler den täglichen Fahneneid auf Arabisch sprechen mussten, mit der Formel ‚eine Nation unter Allah‘.
Der Lehrer in einem Leistungskurs für Geografie an einer Highschool in Texas ermutigte seine Schüler, sich islamisch zu kleiden. Sie berichteten, dass er sie aufforderte, die Flugzeugentführer des 11. September 2001 nicht als Terroristen zu bezeichnen, sondern als ‚Freiheitskämpfer‘.
Schüler in Indiana mussten ein Lied mit dem Text ‚Allah ist Gott‘ bei einem interkonfessionellen Konzert singen . . .
Der Kongressabgeordnete André Carson aus Indiana befürwortet die Ausrichtung des öffentlichen Schulwesens in Amerika nach dem Muster islamischer Schulen. Er sagte: ‚Amerika wird in seinem Bildungswesen nie Innovation und Genialität erleben, ohne dass wir uns mit dem Model der Madrasa befassen, wo Innovation gefördert wird und der Koran die Grundlage ist.‘ Die Medien ignorierten jedoch die Forderung des Abgeordneten . . .
William Saxton, Vorsitzender der Organisation ‚Citizens for National Security‘, setzt sich mit der Förderung des Islams in den Lehrbüchern öffentlicher Schulen auseinander. Seit 2009 haben Saxton und seine ehrenamtlichen Mitarbeiter islamische Tendenzen landesweit in mehr als 80 Lehrbüchern entdeckt“ (Seite 164-166).
Besorgnis über den wachsenden Einfluss des Islam beschränkt sich nicht nur auf die USA. Die britische Daily Mail „berichtete, dass Großbritannien in nur 20 Jahren sehr wahrscheinlich kein christliches Land mehr sein wird. Setzt sich der momentane Trend fort, wird es 2030 mehr Nichtchristen als Christen geben. Doch welche Religion verzeichnet Zuwächse? Der Islam. Der Daily Mail zufolge nahm der muslimische Anteil an der Gesamtbevölkerung in den letzten Jahren um 37 Prozent zu“ (Seite 165).
Baron Scott, ein britischer Peer aus Foscote, dessen zwei erwachsene Kinder zum Islam übergetreten sind, schlug im britischen Oberhaus vor, dass „interreligiöse Ehen eine Möglichkeit für den Fall wären, dass bessere Beziehungen zwischen den Religionen gefördert werden sollten“ (BBC, 8. Juli 2014). Sein Vorschlag erntete Gelächter.
Die Finanzierung eines Kriegs gegen das Christentum
Leider tragen die Vereinigten Staaten und andere westliche Nationen zur Finanzierung des Kriegs gegen das Christentum bei durch ihre Auslandshilfe für Länder, die Nichtmuslime verfolgen. Dazu meinte der amerikanische Senator Rand Paul letztes Jahr: „Es ärgert mich, dass meine Steuergelder zur Unterstützung von Regimes ausgegeben werden, die Christen wegen Blasphemie gegen den Islam hinrichten, Länder, die Muslime hinrichten, die zum Christentum konvertieren, und Länder, die Muslime inhaftieren, die Nichtmuslime heiraten.
Es wird derzeit ein Krieg gegen das Christentum geführt, nicht nur von den elitären Liberalen hier zu Hause, sondern weltweit. Und unsere Regierung finanziert diesen Krieg. Besser gesagt: Wir als Steuerzahler finanzieren ihn. Wir zahlen Steuern, und mit diesem Geld werden Länder unterstützt, die gegenüber dem Christentum nicht nur intolerant sind, sondern auch feindlich gesinnt sind. Dort werden Christen wegen ihres Glaubens inhaftiert und mit dem Tod bedroht“ (CBN News Blogs, 13. Juni 2013).
Auf der anderen Seite gibt es diejenigen im Westen, die Christen Intoleranz vorwerfen und deshalb meinen, dem Islam eine faire Chance einräumen zu müssen. Die Ironie dabei ist, dass radikalen Islamisten die Toleranz des Islam nicht ausreicht. Für sie gilt nur die Akzeptanz des Islam bzw. die Konvertierung zum Islam. Andersdenkende werden verfolgt, wie es derzeit in Syrien und dem Irak der Fall ist. Aber so weit muss man gar nicht reisen, um solche islamische Intoleranz zu erleben:
„Wenn ‚der Islam‘ zu Deutschland ‚gehört‘, dann muss man wohl oder übel auch jenen Imam dazuzählen, der unlängst in der Berliner Al-Nur-Moschee predigte: ‚Tötet sie bis zum Letzten.‘ Gemeint waren natürlich die Juden“ (Der Tagesspiegel, 24. Juli 2014).