In den letzten Jahrzehnten wurden Milliarden US-Dollar in die Suche nach außerirdischem Leben investiert. Was steckt dahinter und was will man erreichen? Und ist es das, was wir wirklich suchen?
Von Dr. Steven Britt
Mit dem Vormarsch der Technik und dem Ausstrecken unserer Fühler in die Weiten des Weltalls treffen wir auf ohrenbetäubendes, widerhallendes Schweigen. Und trotzdem posaunte der Hauptartikel der renommierten Zeitschrift National Geographic im März 2019 die Behauptung hinaus: „Wir sind nicht allein.“ Diese Überschrift, die eine angebliche Tatsache bekundet, entbehrt aber jeder wissenschaftlichen Grundlage.
In dem Artikel hieß es: „Neue Entdeckungen zeigen, dass wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht allein im Weltall sind.“ Das Gegenteil aber ist der Fall. Es gibt in der Tat nicht die geringste Spur eines Beweises für die Existenz von Leben außerhalb der Erde.
Der genannte Artikel bietet einen aufschlussreichen Überblick über die verschiedenen Versuche, außerirdisches Leben aufzuspüren, sowie über die eindrucksvollen Techniken, die bisher für diese Suche entwickelt wurden. In den letzten 60 Jahren haben Regierungen und Naturwissenschaftler Milliarden von US-Dollar für Hunderte von Experimenten ausgegeben, welche die Denk- und Rechenkraft von Menschen und Maschinen in unzähligen Stunden in Anspruch genommen haben, um außerirdisches Leben zu entdecken bzw. nachzuweisen.
Diese Bemühungen haben zwar zu einer besseren Kenntnis der Schönheit und Großartigkeit der Schöpfung geführt und auch neue Techniken abgeworfen, die uns als Verbrauchern zugute kommen. Aber bei der Suche nach außerirdischem Leben sind sie vollends gescheitert.
Wenn es denn nicht den geringsten Beweis für außerirdisches Leben gibt, warum wird immer wieder im Brustton der Überzeugung behauptet, dass es existieren muss? Und woher kommt überhaupt unsere Faszination am außerirdischen Leben? Finden wir Hinweise auf außerirdische Lebensformen in der Bibel? Das Wort Gottes hält überraschende Antworten parat!
Was macht einen Planeten bewohnbar?
Die Entdeckungen, aus denen die National Geographic ihre Schlüsse zieht, wurden mit Hilfe des Kepler-Weltraumteleskops gemacht. Die Aufgabe dieses Teleskops war es, nach Exoplaneten zu suchen. Exoplaneten sind Planeten, die um einen anderen Stern als unsere Sonne kreisen. Im Laufe des letzten Jahrzehnts war der Ertrag dieser Mission eindrucksvoll. Das Teleskop war auf einen vergleichsweise kleinen Raumausschnitt eingestellt, mit einem Inhalt von 150 000 Sternen, und entdeckte um die 4000 Exoplaneten. Wenn man bedenkt, dass der erste Exoplanet erst im Jahre 1995 entdeckt wurde, ist das ein erstaunlicher Fortschritt.
Unter Naturwissenschaftlern herrscht inzwischen Übereinstimmung darüber, dass unser Weltall auf Leben feinstens eingestellt ist. Wenn verschiedene physikalische Konstanten wie das Verhältnis zwischen bestimmten Kräften und die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Raumes nur um ein My anders wären, könnte es im ganzen Universum kein Leben geben. Darüber hinaus lassen die Daten, die wir schon über Exoplaneten gewonnen haben, darauf schließen, dass die Erde selbst auf Leben präzise eingestellt ist.
Auf der Erde selbst gibt es schon Bedingungen, die für den Menschen und viele andere Lebewesen äußerst unwirtlich sind. Und trotzdem gibt es Lebensformen, die unter solchen Bedingungen blühen. Aber auch diese Lebensformen würden nicht überleben, wenn bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllt wären. So glaubt kein Wissenschaftler, dass Leben im leeren Vakuum zwischen Planeten und Sternen, auf der unvorstellbar heißen Oberfläche eines Sterns oder innerhalb eines Schwarzen Lochs mit seiner erdrückenden Schwerkraft möglich ist. Man geht davon aus, dass ein Planet bestimmte Eigenschaften innerhalb sehr enger Grenzen aufweisen muss, wenn Leben darauf möglich sein soll.
Ein Planet, auf dem Leben theoretisch möglich ist, gilt als „bewohnbar“. Welche Eigenschaften und welche Grenzwerte für diese Eigenschaften entscheiden, ob ein Planet bewohnbar ist oder nicht, ist unter Naturwissenschaftlern umstritten. Für den Laien mag der Begriff „bewohnbar“ mit der Vorstellung erdähnlicher Bedingungen verbunden sein, aber für die Astronomen gelten andere Maßstäbe. Es ist aber längst nicht erwiesen, dass diese Maßstäbe tatsächlich gültig sind.
Als Erstes gilt zu bedenken, dass wir nur Maßstäbe anlegen können, die von der Erde aus mit einem Teleskop messbar sind. Beispiele dafür sind die Entfernung zwischen einem Planeten und seinem Stern sowie die Intensität der Strahlungen und der Hitze, die von dem Stern ausgehen. Weitere Faktoren sind die Größe und die Zusammensetzung des Planeten sowie die Art seiner Umkreisung um seinen Stern. Wenn ein Planet seinen Stern so umkreist wie unser Mond die Erde – das heißt, ohne sich relativ zum Haupthimmelskörper um die eigene Achse zu drehen –, dann wird die eine Hälfte der Oberfläche zu heiß und die andere Hälfte zu kalt sein, um Leben zu erlauben.
In der wissenschaftlichen Diskussion um Bewohnbarkeitskriterien werden immer mehr erdähnliche Bedingungen in den Katalog aufgenommen. So wird spekuliert, dass eine felsige Oberfläche für das Leben förderlich sein könnte. Oder es wird eine Bandbreite für die Dicke der atmosphärischen Schicht unterstellt. Das Vorhandensein flüssigen Wassers auf der Oberfläche des Planeten wird ebenfalls als Entscheidungsfaktor gesehen.
Wenn diese Kriterien auf die ungefähr 4000 Exoplaneten angewandt werden, kommen nur ein Dutzend durch. Aber selbst diese Zahl mag überhöht sein, denn wir wissen nicht, ob diese wenigen Kandidaten tatsächlich bewohnbar sind.
Warum so viel Aufhebens um Außerirdische?
Das Verhältnis zwischen der Anzahl der Sterne, die es im beobachtbaren Weltall gibt (über 1021) und der Anzahl der Sterne, die wir mit unseren Mitteln unter die Lupe nehmen können (ein paar hunderttausend), ist derart groß, dass eine Verallgemeinerung der bisher gewonnenen Ergebnisse äußerst spekulativ bleiben muss.
Wenn wir diese Schwierigkeit aber vorläufig außer Betracht lassen, können wir aus den Daten, die uns das Kepler-Teleskop geliefert hat, schließen, dass es selbst in unserer eigenen Galaxis, der Milchstraße, Milliarden von bewohnbaren Planeten gibt. Dabei ist die Milchstraße nur eine von Billionen Galaxien im Universum!
Wenn Leben durch Evolution entsteht, dann müsste es bei einer solchen Anzahl bewohnbarer Planeten tatsächlich außerirdisches Leben geben. Denn die zufälligen biochemischen Reaktionen, die nach der Evolutionslehre zum Leben geführt haben, müssten derart häufig auf anderen Planeten stattgefunden haben, dass es hier und da nicht nur Leben, sondern sogar Zivilisationen geben muss, die weiter fortgeschritten sein könnten als unsere.
Nach der Evolutionslehre sind das menschliche Leben und die menschliche Intelligenz das Ergebnis vieler zufälliger Vorgänge über einen längeren Zeitraum hinweg. Demnach ist die Annahme absurd, dass der Mensch das erste intelligente Wesen war, das in einem sehr alten und großen Weltall entstanden ist.
Wenn man bedenkt, welch große technische Fortschritte der Mensch in den letzten 200 oder auch nur in den letzten 20 Jahren gemacht hat, kann man davon ausgehen, dass ähnliche Lebewesen auf anderen Planeten, deren Entwicklung nur ein paar tausend Jahre vor unserer eigenen Entwicklung begann, uns haushoch überlegen sein müssten. Und nach den Berechnungen atheistischer Wissenschaftler müssten sie überall im Universum auftreten.
Der Aufwand, der für die Suche nach außerirdischem Leben aufgebracht wird, entspringt einem Glauben: dem Glauben an die Irrlehre der Evolutionstheorie.
„Wo sind sie alle?“
Die Hochleistungsteleskope, die in den letzten Jahrzehnten gebaut wurden, haben uns die Herrlichkeit der Schöpfung näher gebracht. Für die Naturwissenschaftler mit einem atheistischen Weltbild aber haben sie die quälende Frage aufgeworfen: „Wo sind sie alle?“
Diese Frage wurde im Jahre 1950 vom Astrophysiker Enrico Fermi gestellt. Seither firmiert sie als „Fermi-Paradoxon“. Mit der Entdeckung einer immer größeren Anzahl von Sternen in jeder Himmelsrichtung wurde die atheistische Welt der Wissenschaft zur Schlussfolgerung gezwungen, dass das Leben nicht auf die Erde beschränkt sein kann.
Im Jahre 1961 wurde diese Einsicht von einem Astrophysiker namens Frank Drake auf eine mathematische Gleichung reduziert, die dementsprechend als „Drake-Gleichung“ bekannt ist. Diese Gleichung versucht, anhand zahlreicher Variablen die Wahrscheinlichkeit außerirdischen Lebens zu berechnen und dadurch zu schätzen, wie viele intelligente Zivilisationen es im gesamten Universum geben sollte.
Einbezogen werden Werte wie die Häufigkeit der Sternentstehung pro Zeiteinheit; der Anteil der Sterne, die von Planeten umkreist werden; der Anteil solcher Planeten, die bewohnbar sind usw. Als Drake mit seiner Gleichung aufwartete und die Werte vieler bestimmender Faktoren noch völlig unbekannt waren, schätzten Naturwissenschaftler die Anzahl fortgeschrittener Zivilisationen allein in der Milchstraße im Bereich zwischen eintausend und einer Million!
Drake konnte sich kaum auf Daten aus Beobachtungen stützen, denn der erste Exoplanet sollte erst 34 Jahre später entdeckt werden. Die Daten, die vom Kepler-Teleskop geliefert wurden, führen zu Schätzungen in Millionenhöhe. Der Unsicherheitsfaktor ist aber immer noch groß. Seit den Zeiten Drakes und Fermis sind die Schätzungen für die Zahl aller Sterne im Universum derart gestiegen, dass das Fermi-Paradoxon noch paradoxer ist als vorher.
Eine Suche am falschen Ort
Drake war Pionier im SETI-Projekt. „SETI“ ist die Abkürzung eines englischsprachigen Begriffs, der so viel bedeutet wie „Suche nach außerirdischer Intelligenz“. Drake leitete den ersten Versuch, nach Funkbotschaften von Außerirdischen zu suchen, und zwar am Nationalen Observatorium für Radioastronomie in Green Bank, West Virginia, USA. Angaben des SETI-Instituts zufolge sind inzwischen in aller Welt über hundert ähnliche Experimente durchgeführt worden. Eines davon lief zwanzig Jahre lang im Auftrag der NASA, bis der US-Kongress 1993 die Finanzierung kürzte.
Das SETI-Forschungszentrum an der Universität Berkeley erweckt seit 1999 mit seinem „SETI@home“-Programm große Begeisterung in der Bevölkerung. Im Rahmen dieses Programms werden die PCs vieler Privatleute zur Datenanalyse verwendet, wenn sie sonst nicht benutzt werden. Zur Zeit zählt das Projekt an die 1,7 Millionen Teilnehmer.
2015 belebte der Milliardär Juri Milner die Suche nach Außerirdischen mit mehreren Spenden in Höhe von jeweils mehreren hundert Millionen Dollar. Eine Zusage in Höhe von 100 Millionen US-Dollar, über einen Zeitraum von zehn Jahren verteilt, ging an die SETI-Forschungsgruppe an der Universität Berkeley und einige Partner für die Suche nach Funkbotschaften von Außerirdischen. Mit modernster Technik arbeitet diese Gruppe an der Green-Bank-Sternwarte, am Gelände des Nationalen Observatoriums für Radioastronomie, wo Frank Drake vor sechzig Jahren tätig war.
Wegen der großen Entfernungen im Weltall gilt es als äußerst unwahrscheinlich, dass Außerirdische uns persönlich besuchen könnten. Deswegen setzt man auf Strahlungen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen. Selbst dann kann es aber wegen der Weiten des Weltraums Milliarden von Jahren dauern, bis uns ein Signal erreicht. Das erste SETI-Projekt suchte den Weltraum nach elektromagnetischen Wellen ab, die bewusst formulierte Botschaften enthielten.
Sowohl Radiowellen, die für Funk und Fernsehen verwendet werden, als auch Licht sind Beispiele für elektromagnetische Wellen. Sämtliche elektromagnetischen Wellen bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit fort, es sei denn, sie werden durch Störungen aufgehalten. Auf der Erde versuchen wir die Störanfälligkeit durch die Verwendung optischer Kabel zu reduzieren, aber für Kommunikationen im Weltraum steht diese Lösung natürlich nicht zur Verfügung.
Weil die Suche nach außerirdischem Leben bislang erfolglos geblieben ist, wird der Schwerpunkt nicht mehr auf bewusst formulierte Botschaften fortgeschrittener Zivilisationen gelegt, sondern auf einfachste Zeichen für die Existenz von Mikroorganismen. Dabei werden elektromagnetische Strahlungen hauptsächlich im Licht- und Infrarotbereich erforscht.
Eine große Schwierigkeit besteht darin, dass Sterne weitaus heller sind als die Planeten, die sie umkreisen. Diese Planeten zu erforschen ist analog dem Versuch, die Beschriftung einer Briefmarke aus weiter Ferne zu lesen, wenn diese Briefmarke auf einem strahlenden Scheinwerfer geklebt ist. Allein schon die Aufgabe, die Briefmarke überhaupt wahrzunehmen, wäre eine große Herausforderung.
Deswegen hat es so lange gedauert, bis die ersten Exoplaneten entdeckt wurden. Will man nun Näheres über diese Himmelskörper wissen, muss man zuerst Wege finden, das Licht vom Stern auszublenden. Das kann heute kaum ein Teleskop. Es wird aber an der Entwicklung neuer Teleskope gearbeitet, die dazu in der Lage sind.
Wenn man so weit ist, wird man das vom Planeten reflektierte Licht nach Hinweisen auf bestimmte Atome und Moleküle untersuchen. Das könnte zum Beispiel darauf schließen lassen, dass Methan oder Wasser in größerer Menge auf einem Planeten vorhanden ist. Dann wird man von „erdähnlichen“ oder „erdüberlegenen“ Planeten sprechen, um den Eindruck zu erwecken, dass sie Leben beherbergen, auch wenn das nicht erwiesen ist.
Hinweise auf das Vorhandensein von Sauerstoff würden besonders große Begeisterung auslösen, ist er doch für das Leben vieler Organismen auf unserer Erde unentbehrlich. Sauerstoff geht gerne Bindungen mit anderen Substanzen ein und bleibt in größeren Mengen nur dann bestehen, wenn dahinter eine treibende Kraft besteht. Sollte man also auf einem Planeten Hinweise auf Methan und Sauerstoff finden, wäre das ein guter Grund, auf biologische Vorgänge zu schließen.
Ein anderes Projekt, das Juri Milner unterstützt, ist die Entwicklung von Raumschiffen, die sich mit einer Geschwindigkeit fortbewegen könnten, die einem Fünftel der Lichtgeschwindigkeit entspricht. Wenn man um die Erde mit einer solchen Geschwindigkeit fliegen könnte, würde eine Umrundung eine Zweidrittelsekunde dauern! Milner hat außerdem einen Preis in Höhe von einer Million Dollar für die beste Formulierung einer Botschaft an Außerirdische ausgesetzt. Mit weiteren Millionen unterstützt er die Suche nach Exoplaneten und die Entwicklung einer Raumsonde, mit der man die Monde des Saturns nach Lebenszeichen absuchen könnte.
Der erhebliche Aufwand für diese Projekte an Zeit, Geld und Intelligenz erweckt den Eindruck von großer Zuversicht, dass man etwas finden wird. Und doch zeugt er zunehmend eher davon, dass die Anwendung der Evolutionslehre auf das Weltall gescheitert ist, wenn das auch nicht offen zugegeben wird. Als die Suche nach Außerirdischen vor sechzig Jahren begann, war die Erwartung groß, dass man Botschaften von fortgeschrittenen Zivilisationen erhalten würde. Heute wäre man froh, selbst den geringsten Hinweis auf primitive Lebensformen irgendwo in einem fernen Abgrund zu finden.
Wir wissen natürlich nicht, wohin diese Forschungen führen und welche Ergebnisse sie erzielen werden. Eines steht aber fest, nämlich, dass die Erwartung, auf Schritt und Tritt im weiten Weltall auf zivilisiertes Leben zu stoßen, sich als Fata Morgana erwiesen hat. Das ist für die atheistischen Denker sehr beunruhigend.
Lauter Ausreden
Es herrscht kein Mangel an spekulativen Erklärungen für den peinlichen Mangel an positiven Ergebnissen bei der Suche nach außerirdischem Leben. Anstatt zuzugeben, dass die Erde wahrscheinlich die einzige Heimat von Leben im ganzen Universum ist, glauben die meisten, die sich mit diesem Thema beschäftigen, dass es andere Erklärungen für das Fehlen von Ergebnissen geben muss.
Eine nüchternere Betrachtung findet man in einem Beitrag, den der Astrophysiker Ethan Siegel für die Zeitschrift Forbes unter der Überschrift „Was, wenn wir doch allein sind?“ geschrieben hat: „Wenn es um die Frage nach außerirdischem Leben geht, herrscht unter Menschen die optimistische Haltung, dass es häufig vorkommen muss . . . Denn wenn die gleichen Zutaten überall vorhanden sind und die gleichen Regeln herrschen, wäre doch so viel Platz verschwendet, wenn er nicht mit Leben ausgefüllt wäre“ (3. März 2019). Damit spricht er die Neigung von Fachleuten und Laien an, mit einer romantischen Fantasie an das Thema heranzugehen.
Sind andere Zivilisationen uns so weit überlegen, dass sie kein Interesse daran haben, sich mit uns abzugeben, so wie wir ja nicht versuchen, mit Ameisen ins Gespräch zu kommen? Oder haben intelligentere Wesen gemerkt, dass es gefährlich ist, sich mit anderen Weltallbewohnern in Verbindung zu setzen? Oder, fatalistisch gedacht, würde eine Zivilisation mit hoch entwickelter Technik dafür anfällig sein, sich selbst zu vernichten, so wie es der Mensch offensichtlich ist?
Dazu Siegel: „Diese Erklärungen übersehen die nächstliegende Antwort, nämlich, dass wir die einzigen intelligenten Wesen im Universum sind.“
Es gibt aber eine noch näher liegende Antwort, die selten in diesem Licht berücksichtigt wird.
Ist jemand da? Und warum sind wir hier?
Wir staunen immer wieder über die schönen Bilder, die uns die Weltraumforschung vom Universum bietet. Bei der Suche nach außerirdischem Leben geht es nicht nur darum, die Evolutionstheorie zu bestätigen, sondern auch darum zu wissen, dass wir nicht allein im Weltall sind und dass unser aller Leben Sinn und Bedeutung hat. Wenn wir in den Himmel schauen, liegt es nahe, zu fragen, ob dort jemand ist. Die eindeutige Antwort ist „Ja“. Der Schöpfergott, der uns alle mit einer hohen Bestimmung erschaffen hat, ist dort.
König Salomo des alten Israels schreibt, dass Gott die Ewigkeit in unser Herz gelegt hat (Prediger 3,11). Wir spüren, dass unser Leben mehr Bedeutung hat als sichtbar ist. Wir sehnen uns danach, diese Bedeutung zu finden, aber auf uns selbst gestellt schaffen wir es nicht, auch nicht durch die Naturwissenschaft. Nur durch die Offenbarungen Gottes, die in der Bibel enthalten sind, können wir diese Sehnsucht wirklich erfüllen.
Der Drang, mit außerirdischer Intelligenz Kontakt aufzunehmen, ist bei vielen sehr stark. Und doch ist Gott ein außerirdisches Wesen mit unvergleichlicher Intelligenz. Und er hat selbst mehrfach Kontakt mit der Menschheit aufgenommen!
Im Altertum ist Gott Menschen erschienen, die als Propheten in die Geschichte eingegangen sind. Sie haben seine Worte und ihre Begegnungen mit ihm schriftlich festgehalten. Für das Volk Israel hat er Wunder gewirkt, die den umliegenden Völkern Angst und Schrecken einjagten. Auch hat er häufig Geistwesen mit verschiedenen Aufgaben zur Erde gesandt. Diese Geistwesen werden in der Bibel „Engel“ genannt.
Der Schöpfer des Universums selbst erschien auf der Erde in Menschengestalt als Jesus Christus. Er war das Wort, das von Anfang an bei Gott gewesen war und alles erschuf. Er wurde Fleisch und wohnte unter uns (Johannes 1,14). Das Neue Testament enthält unwiderlegbare Augenzeugenberichte über Leben, Tod und Auferstehung von Jesus Christus, die aber heute meistens auf taube Ohren stoßen.
Im Gegensatz zu unserer Suche nach nichtexistenten Funkbotschaften von außerirdischen Wesen haben wir uns als Menschheit geweigert, die offensichtlichen, wiederholten und unleugbaren Botschaften unseres liebevollen Schöpfers zu empfangen.
Die Suche nach außerirdischem Leben entspringt dem Urgrund der menschlichen Existenz. In der Bibel erfahren wir, dass unser Leben kein Zufallsprodukt in einem gleichgültigen Weltall, sondern ein einzigartiges Erzeugnis eines liebevollen Gottes ist, der mit uns in Kontakt treten und eine Beziehung aufbauen will!
Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild, nach seiner Art. Darin erkennt man seine Absicht, dass wir so werden, wie er ist (vgl. dazu 1. Mose 1,26-27). Was werden wir erst werden, wenn wir als ewig lebende Mitglieder der Familie Gottes wiedergeboren werden?
Im Neuen Testament wird uns berichtet, dass Jesus aus Psalm 82, Vers 6 zitiert: „Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?“ (Johannes 10,34). Der Psalm nennt uns „Söhne des Höchsten“. Wenn ein Sohn aufwächst, ist er in vielerlei Hinsicht seinem Vater ähnlich.
Wenn ein Mensch sich entschließt, sich geistlich einer Verwandlung zu unterziehen und den Weg Gottes zu gehen, wird er, wie wir in 1. Johannes 3, Vers 1 erfahren, zu einem Kind Gottes! Diese Sicht wird durch die Aussage in 1. Johannes 3, Vers 2 bekräftigt: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“
Begreifen wir, was das bedeutet? Gott hat die Absicht, „viele Söhne zur Herrlichkeit“ zu führen (Hebräer 2,10). Gott will, dass alle Menschen – auch Menschen, die ihn nie kannten – die Gelegenheit bekommen, ewig mit ihm in einem Universum mit einem neuen Himmel und einer neuen Erde zu leben (Offenbarung 21,1-5)!