Manche Menschen glauben an die baldige Rückkehr Jesu zur Erde. Aber über die Gründe für seine Wiederkunft sind sie sich im Unklaren. Warum muss Christus wiederkommen? Was bezweckt er damit?
Von Tom Robinson
Trotz der Schwierigkeiten des Lebens und der düsteren Entwicklungen, die wir zurzeit erleben, gibt es wunderbare Aussichten für die Zukunft. Ungeachtet der zunehmenden Bedrohungen in der Weltpolitik steht uns ein Wendepunkt bevor: die Wiederkunft des Weltheilandes, im christlichen Sprachgebrauch zweites Kommen Christi genannt. Man kann schon die Stimmen der Skeptiker hören: Das ist doch ein Märchen! Wozu sollte denn Jesus Christus überhaupt wiederkommen?
Manche Menschen, die sich zu Jesus Christus bekennen und sich für Christen halten, glauben an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Sie glauben ebenfalls, dass er in den Himmel aufgefahren ist und eines Tages, wie er versprochen hat, wiederkehren wird. Doch die Art seiner Wiederkunft ist ein Streitthema. Beispielsweise besagt eine landläufige Meinung einer großen Konfession, dass er in Form der Kirche schon wiedergekehrt sei. Dennoch glauben einige Christen an eine Wiederkehr Christi in Macht und Herrlichkeit, sogar in den nächsten Jahrzehnten.
Dieser Vorstellung wird von vielen mit Hohn begegnet. Das sollte uns aber nicht wundern, denn die Bibel selbst warnt davor: „Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist“ (2. Petrus 3,3-4).
Der Glaube an die Wiederkehr Christi passt auch kaum zur gängigen Vorstellung einer unsterblichen Seele, die beim Tod eines Menschen zu Christus aufsteigt. Wenn die Seelen der Verstorbenen bei Christus ankommen, wozu soll er dann zur Erde zurückkehren und seine Anhänger auferwecken? Es wird verschiedentlich versucht, diese beiden Lehren auf einen Nenner zu bringen, aber wirklich überzeugend gelingt das nicht. Für die meisten, die an die Wiederkehr Christi glauben, gilt dieses Ereignis lediglich als Stufe auf dem Weg in den Himmel.
Um der Verwirrung zu entkommen, wollen wir uns mit folgenden konkreten Fragen auseinandersetzen: Warum kommt Jesus wieder? Hat er hier auf der Erde unerledigte Aufgaben? Was hat er vor, wenn er wieder hier ist? Was hat das alles mit unserer Zukunft zu tun? Wir werden zwölf Antworten auf diese Fragen bieten, sechs im vorliegenden Beitrag und sechs in der nächsten Ausgabe unserer Zeitschrift Gute Nachrichten.
1. Jesus kommt wieder, um die Prophezeiungen der Bibel und die Verheißungen Gottes zu erfüllen
Zunächst einmal gilt es festzuhalten, dass Jesus ausdrücklich versprochen hat, wiederzukehren. Dass er sein Wort nicht hält, ist einfach undenkbar. So hat er seinen Jüngern gesagt: „[Ich will] wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin“ (Johannes 14,3). Ihnen sagte er außerdem, dass in der Endzeit „alle Geschlechter auf Erden [wehklagen] und . . . den Menschensohn . . . auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit [kommen sehen werden]“ (Matthäus 24,30; siehe auch Matthäus 26,64). Die Menschen werden sich über die Wiederkehr Christi nicht freuen.
In der „Offenbarung Jesu Christi“ (Offenbarung 1,1) wiederholt Johannes die Ankündigung, von der wir bei Matthäus gelesen haben: „Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde“ (Offenbarung 1,7).
Als die Jünger Jesu vor den Toren Jerusalems seine Auffahrt vom Ölberg in den Himmel beobachteten, sagten ihnen zwei Engel: „Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen“ (Apostelgeschichte 1,11). Diese Mitteilung war ein wichtiger Bestandteil der Botschaft, die die Jünger bezeugen sollten (siehe Vers 8). Wie wir wissen, haben sie ihren Auftrag treu erfüllt, denn die Wiederkehr Christi wird in jedem Buch des Neuen Testamentes vorausgesagt: in jedem Evangelium, in der Apostelgeschichte, in jedem Brief.
Aber diese Verheißung tritt nicht erst im Neuen Testament auf. Die ganze Bibel inklusive der prophetischen Schriften im Alten Testament predigt die Botschaft vom Kommen des Messias in Macht und Herrlichkeit. Darauf wird zum Beispiel im Judasbrief hingewiesen: „Es hat aber auch . . . geweissagt Henoch, der Siebente von Adam an, und gesprochen: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle . . .“ (Judas 14-15).
In den Psalmen lesen wir: „Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich . . . vor dem Herrn; denn er kommt, denn er kommt, zu richten das Erdreich. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit“ (Psalm 96,11. 13; alle Hervorhebungen durch uns).
In vielen Weissagungen des Alten Testamentes werden das Kommen des Herrn mit Macht und die großen Veränderungen, die er herbeiführen wird, angekündigt. Manchmal werden das erste und das zweite Kommen Christi in einem Atemzug genannt, obwohl sie durch viele Jahrhunderte voneinander getrennt sind.
So lesen wir in Jesaja 9, Vers 5: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben . . .“ Das bezieht sich natürlich auf das erste Kommen Christi. Aber ohne Unterbrechung lesen wir von seinem zweiten Kommen: „. . . und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter . . . bis in Ewigkeit“ (Verse 5-6).
Derjenige, der zunächst als Opferlamm auf die Bühne trat, wird als Löwe Judas zurückkehren (siehe Offenbarung 5,5. 11-13). Ähnliches wird in Hebräer 9, Verse 27-28 berichtet: „Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.“
Die Verheißungen und Prophezeiungen, welche die Wiederkehr Christi ankündigen, sind zuverlässig. Uns wird versichert, dass Gott nicht lügt (siehe Titus 1,2), dass die Schrift nicht gebrochen werden kann (Johannes 10,35), dass Gott der Gott der Wahrheit ist (5. Mose 32,4; Psalm 31,6; Jesaja 65,16) und dass sein Wort Wahrheit ist (Johannes 17,17).
Jesus selbst, der fleischgewordene Gott, war das Wort, das das Alte Testament inspirierte und die Botschaft Gottes im Neuen Testament vertiefte. Er bezeichnete sich als Verkörperung der Wahrheit (Johannes 14,6). Er kam zur Menschheit als Zeuge der Wahrheit (Johannes 18,37). Paulus zufolge war die Wahrheit in Jesus (Epheser 4,21). Christus und Gott, der Vater, haben uns den heiligen Geist der Wahrheit geschickt, um uns in alle Wahrheit zu führen (Johannes 16,13). Es war dieser Geist, der alle Verfasser der Bibel inspirierte (1. Petrus 1,10-12; 2. Petrus 1,20-21).
Nach dem Vorhergehenden dürfte klar sein, dass wir uns auf überhaupt nichts in der Bibel verlassen können, wenn wir uns nicht darauf verlassen können, dass Jesus Christus wiederkommt! Wir können uns aber doch darauf verlassen und mit Paulus „auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus [warten]“ (Titus 2,13). Diese Sehnsucht drückte Paulus mit dem Wort „Maranata“ aus (1. Korinther 16,22), das vermutlich ein in der Urgemeinde geläufiges Gebet in aramäischer Sprache war. Es wird angenommen, dass die Bedeutung dieses Wortes „Oh Herr, komm!“ war.
Jesus muss allein schon aus dem Grund wiederkehren, dass es um sein Ehrenwort und das Ehrenwort seines Vaters geht. Er muss einfach ihre Verheißungen erfüllen. Das allein ist aber natürlich nicht der Sinn der Wiederkehr Christi, denn es erhebt sich naturgemäß die Frage, warum denn diese Wiederkehr überhaupt versprochen wurde. Was der eigentliche Sinn ist, erfahren wir aus vielen weiteren Verheißungen und Prophezeiungen. Wie wir noch sehen werden, hat Christus auf der Erde Wichtiges vor.
2. Jesus kommt wieder, um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren
Sollte Christus nicht wiederkommen, ist der Untergang der Menschheit nicht aufzuhalten. Die Weltlage wird immer schlimmer, wie es Paulus voraussagte: „Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden . . . Mit den bösen Menschen aber und Betrügern wird’s je länger, desto ärger: Sie verführen und werden verführt“ (2. Timotheus 3,1. 13).
Wenn das denn keine Beschreibung unserer heutigen Zeit ist! Es wird immer mehr wie in den Tagen Noahs, als das ganze Dichten und Trachten der Menschen auf Böses gerichtet und Gott darüber so betrübt war, dass er sie, mit Ausnahme der Familie Noahs, in einer weltweiten Überschwemmung ums Leben brachte (siehe 1. Mose 6,5. 11-13). Diesen Vergleich hat auch Jesus gezogen (Matthäus 24,37-39). Er sprach von einer Zeit, in der die Menschen ihren täglichen Aufgaben und Beschäftigungen nachgehen, ohne auf die Verschlechterung der Verhältnisse zu achten, ahnungslos in eine Katastrophe treibend.
Er sagte sogar, dass die Zeit kurz vor seiner Wiederkehr die schlimmste Zeit in der Menschheitsgeschichte sein wird: „Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird“ (Matthäus 24,21; „Neues Leben“-Übersetzung). Wenn Gott in dieser Zeit die Menschen gewähren ließe, würde keiner überleben (Vers 22), aber „um der Auserwählten willen“ wird Gott eingreifen und die Selbstauslöschung der Menschheit verhindern.
Durch Kernwaffen und andere Massenvernichtungswaffen sind wir inzwischen in der Lage, uns selbst den Untergang zu bereiten. Einhelliges Fazit vieler Prophezeiungen ist, dass die Staaten der Welt unaufhaltsam in einen Weltkrieg schliddern, indem es zum Einsatz solcher Waffen kommen wird. Weitere Prophezeiungen warnen uns davor, dass Gott widerspenstige Menschen mit Katastrophen überziehen wird, die ebenfalls alles Leben auslöschen könnten, wenn er nicht wieder eingriffe, um sie aufzuhalten.
Wir können dankbar sein, dass Jesus eingreifen wird, um den Untergang der Menschheit zu verhindern, nämlich um seiner Auserwählten willen.
3. Jesus kommt wieder, um seine Nachfolger zu unsterblichen Lebewesen zu verwandeln
Jesus versprach seinen Nachfolgern ewiges Leben und kündigte an, dass er sie am letzten Tag auferwecken wird (Johannes 6,39-40. 44. 54). Nachdem er geschildert hat, wie die Menschen ihn bei seiner Wiederkehr sehen werden (Matthäus 24,30), sagte Jesus von sich: „Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern“ (Vers 31).
Zu den Auserwählten, die rund um die Erde gesammelt werden, gehören die Anhänger Christi, ob schon tot oder noch am Leben: „Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit“ (1. Thessalonicher 4,16-17).
Jesus kommt als Bräutigam der Kirche, das heißt der Gemeinschaft der Gläubigen (vergleiche Matthäus 25,1-13 mit Epheser 5,25-33).
Eine weitverbreitete Vorstellung ist, dass Jesus nur kommt, um uns zum Himmel zu bringen, wo wir dann auf Dauer leben sollen. Das entspricht aber nicht der Lehre der Bibel. Die Lehre der Bibel ist, wie wir noch sehen werden, dass wir mit Christus auf der Erde leben sollen.
Wenn wir für unsere Begegnung mit Christus auferweckt werden, wird er uns verwandeln, damit wir unsterblich sind, wie er unsterblich ist. Wie es im Brief des Paulus an die Philipper heißt: „[Er wird] unsern nichtigen Leib verwandeln . . ., [damit] er gleich werde seinem verherrlichten Leibe“ (Philipper 3,21). Oder wie Johannes es ausdrückt: „[Wir] werden ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3,2). Durch seine Auferstehung wurde Jesus zu einem „Geist, der lebendig macht“ (1. Korinther 15,45). Nach unserer Verwandlung wird das auch auf uns zutreffen (siehe Verse 47-49 und 52-55).
Mit unserer Verwandlung wird Jesus unsere Erlösung vollenden, die bei seinem ersten Kommen einsetzte. Damals hat er uns durch sein Opfer vom Tod befreit, das heißt, vom Tod erlöst (siehe Galater 3,13; 1. Petrus 1,18-19; Offenbarung 5,9). Aber die volle Erlösung ist das nicht, denn wir sterben immer noch. Unsere volle Erlösung steht noch in der Zukunft. Wenn wir aber die Zeichen der Endzeit erkennen, sollen wir unsere „Häupter [erheben], weil sich [unsere] Erlösung naht“ (Lukas 21,28). Wir sehnen uns, wie Paulus sagt, „nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes“ (Römer 8,23; siehe auch Epheser 1,14). Hier ist die Rede von der vollständigen Erlösung, nach der die Sünde und der Tod uns nichts mehr anhaben können. Wenn es so weit ist, werden wir mit Christus und unserem himmlischen Vater ewig leben!
4. Jesus kommt in Herrlichkeit wieder, um die Ehre zu empfangen, die ihm als Mensch versagt wurde
Obwohl Jesus der fleischgewordene Schöpfergott und Erretter von uns allen war, wurde er als Mensch verspottet, verfolgt und geschunden, ehe er mit Schimpf und Schande hingerichtet wurde. Sein eigenes Volk lehnte ihn ab, auch noch nachdem er von den Toten auferstanden und einigen seiner Anhänger erschienen war. Auch heute noch wird er verachtet und sein Name als Schimpfwort missbraucht.
Es stimmt zwar, dass das Leiden und die Verwerfung Christi durch viele Menschen für Jesu Erscheinung als Mensch prophezeit wurde, doch muss man festhalten, dass dem Schöpfer und Erretter der Menschheit eine bessere Behandlung gebührt hätte. Er verdient Ehre, Herrlichkeit, Verehrung, Treue und die Anbetung aller Menschen. Wer ihm widersteht, wird sein blaues Wunder erleben und sich ihm letztlich doch unterwerfen.
Jesus verzichtete auf seine göttliche Macht und starb wie ein gemeiner Verbrecher (siehe Philipper 2,5-8). „Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel [das sind die Engel] und auf Erden und unter der Erde [das sind die Toten, die wieder auferstehen werden] sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters“ (Philipper 2,9-11).
Es liegt nicht in Gottes Absicht, dass das letzte Bild, das die Menschheit von Jesus besitzt, die Erscheinung eines blutbeschmierten Verbrechers an einem Kreuz ist. Obwohl ihn nach seiner Auferstehung nur wenige gesehen haben, wird er das nächste Mal vor aller Welt als allmächtiger Gott in seiner ganzen Herrlichkeit erscheinen. Damit werden seine Ehre und die Ehre seiner Anhänger wiederhergestellt.
Wir freuen uns auf die Zeit, wenn „der Menschensohn . . . in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln [kommt]“ (Matthäus 16,27). Das heißt, „wenn er kommen wird, dass er verherrlicht werde bei seinen Heiligen und wunderbar erscheine bei allen Gläubigen“ (2. Thessalonicher 1,10; siehe auch Johannes 17,24). Auch die Völker werden seine Herrlichkeit sehen: „Ich . . . komme, um alle Völker und Zungen zu versammeln, dass sie kommen und meine Herrlichkeit sehen“ (Jesaja 66,18). In der Tat, es werden ihn alle Augen sehen: „Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde“ (Offenbarung 1,7).
Jesus wird endlich die Achtung und Ehre erfahren, die ihm auch gebühren!
5. Jesus kommt wieder, um als König der Könige über alle Völker zu herrschen
„Wenn . . . der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden“ (Matthäus 25,31-32).
Wenn die siebte und letzte Posaune im Buch Offenbarung ertönt, werden nicht nur die Toten in Christus auferstehen, sondern es wird auch eine wunderbare Nachricht ausgehen: „Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Offenbarung 11,15). Das Reich Gottes wird endlich da sein.
Jesus wird in Macht wiederkehren, um über alle Völker als „König aller Könige und Herr aller Herren“ zu herrschen (Offenbarung 19,15-16; siehe auch Offenbarung 17,14). Auch im Alten Testament lesen wir, dass „der Herr . . . König . . . über alle Lande [sein wird]“ (Sacharja 14,9). Dem entspricht auch das Gebet in Psalm 67: „Die Völker freuen sich und jauchzen, dass du die Menschen recht richtest und regierst die Völker auf Erden“ (Vers 5).
Die Menschen, die Christus in diesem Zeitalter nachfolgten, werden in einem verherrlichten Zustand „mit ihm . . . tausend Jahre [regieren]“ (Offenbarung 20,6). Und wo werden sie mit ihm regieren? „[Sie] werden herrschen auf Erden“ (Offenbarung 5,10). Sie werden nicht im Himmel wohnen, sondern hier auf Erden, wo sie an einer Verwandlung der Welt mitwirken werden. Das Zeitalter, von dem hier die Rede ist, wird von Christus „die zukünftige Welt“ genannt (Markus 10,30; Lukas 18,30). Jesus nennt dieses Zeitalter auch die „Wiedergeburt“ (siehe Matthäus 19,28).
Angefangen mit Israel wird die ganze Welt verwandelt und erneuert werden!
6. Jesus kommt wieder, um Israel zu retten und wiederherzustellen
Wie wir bereits gesehen haben, wird Jesus auf dem Thron Davids sitzen und über Israel herrschen (siehe Jesaja 9,5-6 und Lukas 1,32). Seine Herrschaft wird sich über die ganze Erde erstrecken, aber mit Israel beginnen, denn die Wiederkunft Christi wird die Erfüllung von Gottes Heilsplan für Israel ermöglichen.
In den letzten Jahrhunderten wurden die Völker, die vom alten Israel abstammen, entsprechend den göttlichen Verheißungen an die Erzväter, Abraham, Isaak und Jakob, reichlich gesegnet. (Näheres finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Amerika und Großbritannien: Was sagt die Bibel über ihre Zukunft?.) Es geht hier nicht um die Bevorzugung eines bestimmten Volkes, sondern um eine Erbschaft und eine Verantwortung. Es ist Gottes Absicht, alle Völker durch die Nachkommen Abrahams zu segnen (siehe 1. Mose 12,1-3; 26,4).
Im Vorfeld der Wiederkehr Christi werden die Völker, die vom alten Israel abstammen (und dazu gehören nicht nur Juden, sondern auch Völker, die sich z. B. in Nordwesteuropa niedergelassen haben), weil sie so schwer gesündigt haben, die volle Härte der bevorstehenden Zeit der Bedrängnis erleben. Darüber sagt zum Beispiel Jeremia: „[Es] ist eine Zeit der Angst für Jakob [Israel, siehe 1. Mose 32,29], doch soll ihm daraus geholfen werden“ (Jeremia 30,7).
Die israelitischen Völker werden Zielscheibe für Feindschaft und schlimme Überfälle sein. Überall, wo sie wohnen, „sollen die Städte verwüstet . . . werden“ (Hesekiel 6,6). Jerusalem wird belagert werden und „alle Völker auf Erden [werden sich] gegen [es] versammeln“ (Sacharja 12,3).
Und doch wird Jesus einschreiten, um sein Volk zu retten: „[Der] Herr wird ausziehen und kämpfen gegen diese Heiden . . . Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg“ (Sacharja 14,3-4). Jesus wird genau dort ankommen, wo er die Erde seinerzeit verlassen hat, auf dem Ölberg, aber diesmal als göttlicher Herrscher.
Mehrere Prophezeiungen zeigen, dass er die verstreuten Israeliten wieder ins Gelobte Land bringen wird. Die beiden Teile des ehemaligen Landes, die von Ephraim angeführten nördlichen Stämme des Königreichs Israel und die Stämme der Nation Juda aus dem Süden, werden wieder vereinigt und von dem wieder auferstandenen König David regiert werden (siehe Hesekiel 37,15-28). Wie bereits erwähnt, wird jeder Stamm von einem der zwölf Apostel regiert werden (Matthäus 19,28). Diese Apostel und König David werden dabei Christus, dem Weltherrscher, untertan sein.
Jesus wird die Israeliten sowohl physisch als auch geistlich retten. Im Rahmen des Neuen Bundes, den er vermittelte, kann einem Menschen auf Grund des Opfers Christi Vergebung widerfahren und Gottgehorsam durch den heiligen Geist ermöglicht werden. Es wird häufig angenommen, dass dieser Neue Bund nur für die Kirche im gegenwärtigen Zeitalter gedacht war. Gott aber sagt, dass er einen Neuen Bund „mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda . . . schließen“ will (Jeremia 31,31). Zu diesem Bund gehört das Versprechen, „[sein] Gesetz in ihr Herz [zu] geben und in ihren Sinn [zu] schreiben“ (Vers 33).
Gott kündigte ebenfalls an, dass sein Geist über die jüdische Bevölkerung ausgegossen werden soll. Es heißt sogar, dass diese Menschen „mich ansehen [werden], den sie durchbohrt haben“. Sie werden darüber trauern, dass sie ihn damals abgewiesen hatten, und werden nunmehr reumütig und bereit sein, ihm zu folgen (Sacharja 12,10-11).
Wie Paulus schreibt, „wird ganz Israel gerettet werden“ (Römer 11,26). Denn „es wird . . . aus Zion der Erlöser [kommen], der . . . alle Gottlosigkeit von Jakob [abwenden wird]. Und dies ist [Gottes] Bund mit ihnen, wenn [er] ihre Sünden [wegnimmt]“ (Verse 26-27).
Das wird auch für die übrige Welt ein Segen sein (Römer 11,11-12). Israel sollte nämlich der Welt ein heiliges Vorbild sein, und das wird es auch werden, wenn Christus wiederkehrt!
In der Fortsetzung bringen wir weitere Gründe für die Wiederkehr Christi. Nach seiner Ankunft gibt es für ihn und seine Nachfolger viel zu tun. Vertrauen Sie auf seine Verheißungen! „Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. Denn nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben“(Hebräer 10,36-37).